Ausstellung:Die Kunst der Konstruktion

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Hans-Peter Opheiden stammt aus Krefeld, lebt in Karlsfeld und ist von Beruf Architekt. Seine Werke sind auch richtige Konstruktionen. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Hans-Peter Opheiden präsentiert seine Leidenschaft für Perspektive

Von Bärbel Schäfer, Karlsfeld

Die Leidenschaft für Konstruktion und Perspektive spricht aus allen seinen Bildern. Hans-Peter Opheiden wählt Motive aus seiner Umgebung, die er auf der Leinwand sorgfältig plant, konstruiert und räumlich aufbaut. Zylinderförmige Heuballen liegen in der gezirkelten Weite eines abgeernteten Feldes, über dem ein düster leuchtender Himmel hängt. Ein großer Baum wirft zwischen hellen, perspektivisch dargestellten Mauerteilen einen mysteriösen Schatten, und flatternde Saatkrähen bevölkern eine urbane Landschaft mit Häusern aufgereiht wie aus einem Baukasten.

Hans-Peter Opheiden eröffnet als Gastaussteller beim Karlsfelder Kunstkreis am Freitag, 8. April, eine Ausstellung. Er verwendet in seiner Malerei starke Kontraste von Hell und Dunkel, malt scharf konturiert und in klar abgegrenzten Formen, wie die Surrealisten es tun. Seine Bilder haben eine kühle und sachliche Anmutung und sind nach dem Kompositionsschema des Goldenen Schnittes komponiert. In der gedämpften Farbpalette der Landschaften dominiert ein blaustichiges Grün, das er aus Saftgrün und Türkistönen mischt und es je nach Tonwerten dunkler oder leuchtender werden lässt.

Opheiden stammt aus Krefeld. Nach der Ausbildung zum Bauzeichner und dem Studium der Architektur arbeitete er als Entwurfsarchitekt. Durch seine erste Ausstellung "Raum in Raum" kam er 1989 nach München. Ein großes Glück für ihn, denn hier lernte er seine spätere Frau Birgit kennen und blieb. Seit 1999 lebt Opheiden in Karlsfeld. Die Dachauer und Karlsfelder Landschaft inspiriert ihn immer wieder zur Malerei. "Würde ich weiterhin in München leben, würden viele Bilder gar nicht existieren", sagt er. Die Anregungen, die er zusätzlich zur Natur in den berühmten Bildern der Klassischen Moderne entdeckt, bilden einen figürlichen Gegenpart zu den Landschaften. Marcel Duchamps "Akt, eine Treppe heransteigend" mit dem dynamischen Bewegungsablauf einer schreitenden Figur verwandelt Hans-Peter Opheiden in eine Reihe eng hintereinander gestaffelter, kegelförmiger Figuren in orangen Overalls. Jean-François Millets "Angelus-Läuten" wird zu einem dreiteiligen Bild, in dem der Mann wie in einem Käfig gefangen ist.

Vernissage am Freitag, 8. April, 19 Uhr in der Galerie des Kunstkreises am Drosselanger. Samstag und Sonntag, 9./10. April und 16./17. April, jeweils von 14 bis 18 Uhr.

© SZ vom 07.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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