Landkreis:Mehr Flüchtlinge angekündigt

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Erst kamen 42 Flüchtlinge pro Woche, dann 54, schließlich sollten es 66 werden. Jetzt ist von 80 die Rede.

Der Landkreis Dachau und seine Gemeinden müssen von Dezember an mehr Flüchtlinge als erwartet aufnehmen. Die Regierung von Oberbayern erhöht den Zugang auf 80 Asylbewerber wöchentlich. Bisher hatte sich das Landratsamt auf 66 Flüchtlinge eingestellt, wie Wolfgang Reichelt, Leiter der Stabsstelle des Landrats Stefan Löwl (CSU), sagte. Zurzeit kommen 54 Flüchtlinge jede Woche im Landkreis an. Insgesamt sind zurzeit 1169 Asylbewerber im Landkreis untergebracht. Eine schriftliche Mitteilung der Bezirksregierung über eine Zunahme liegt dem Landratsamt noch nicht vor, wie Reichelt sagte. Die Regierung von Oberbayern bestätigte jedoch der SZ den Anstieg der Flüchtlingszahl.

Pressesprecherin Michaela Krem begründet das so: "Der enorm hohe Zugang von Asylbewerbern hält unvermindert an. Aufgrund der Zugangslage ist eine Erhöhung der wöchentlichen Zuweisungen vorzunehmen. Dies erfolgt entsprechend unserem Prinzip Zugang = Abgang, welches wir in der Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber München verfolgen, um die Aufnahmefähigkeit der Einrichtung dauerhaft zu erhalten. Nur so können wir den bei uns Schutz suchenden Neuankommenden Unterkünfte zur Verfügung stellen, sie versorgen und verpflegen." Bei diesen Zuweisungen seien unbegleitete Minderjährige nicht mit berücksichtigt, teilte Krem am Donnerstag mit.

Wolfgang Reichtelt schätzt die Zunahme auf 80 Personen als nicht dramatisch ein: "Wir könnten sie, denke ich, für ein paar Wochen unterbringen." Er verwies auf die umfassende Planung seiner Behörde, die sich seit Monaten auf alle Eventualitäten einstelle. Natürlich müsse man bald größere Kapazitäten schaffen. Eine weitere Traglufthalle - drei sind bereits im Plan - würde allerdings frühestens im Sommer 2016 verfügbar sein, da die Herstellerfirma nicht nachkomme.

Aber der Landkreis hat noch viele Objekte und Grundstücke für Unterkünfte in Holzständerbauweise und Container aufgelistet. "Wir werden alle Objekte noch einmal durchleuchten", sagt Wolfgang Reichelt. Bisher rechtlich nicht zulässige Immobilien könnten nun verwendet werden. Landrat Löwl will eine Beschlagnahme von Turnhallen vermeiden. "Nur wenn wir keine anderen Unterkünfte finden, müssen wir Turnhallen belegen", erklärt Reichelt. Zuerst würde man auf die landkreiseigenen Turnhallen zurückgreifen.

© SZ vom 13.11.2015 / hz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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