Pellheimer Bürgerversammlung:Bau des neuen Feuerwehrhauses beginnt im Herbst

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Bei einer Informationsveranstaltung bringt Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) den Brandschützern ein lang ersehntes Geschenk mit: die Baugenehmigung für das neue Gebäude.

Von Petra Schafflik, Dachau

Massive Probleme drücken die Bürger in Pellheim und den umliegenden Ortschaften offenbar nicht. Jedenfalls blieben bei der traditionell gut besuchten Bürgerversammlung dieses Jahr einige Stühle leer. Nach nicht einmal einer Stunde konnten die knapp 30 Zuhörer den Saal im Gasthaus Liegsalz schon wieder verlassen. Da war nach dem Bericht von Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) und einigen Bürgeranregungen schon alles gesagt bei der ersten von insgesamt fünf Informationsveranstaltungen der Stadt.

Noch im Sommer wird das alte Feuerwehr-Gebäude abgerissen

Trotzdem dürfte der Abend zumindest den 35 Aktiven der Pellheimer Feuerwehr in bester Erinnerung bleiben. Denn der OB hatte den ehrenamtlichen Helfern ein lang ersehntes Geschenk mitgebracht: Die Baugenehmigung für das neue Pellheimer Feuerwehrhaus, sorgsam verpackt in einer blauen Dokumentenmappe, nahm Kommandant Engelbert Metz freudig strahlend entgegen. "Damit hätten wir heute vor einem Jahr nicht gerechnet", so Metz. Tatsächlich hatte sich der Chef der Pellheimer Feuerwehr 2015 noch bitter beklagt, dass der dringend notwendig Neubau vom Stadtrat immer wieder verschoben wurde. Andere Projekte, vor allem der Kita-Ausbau, erhielten Vorrang. Die Pellheimer Wehr musste derweil ihr neues Löschfahrzeug in einer privaten Halle unterstellen, weil das alte Gebäude für das neue Rettungsfahrzeug zu wenig Platz bot. Nun ist Abhilfe in Sicht: Noch im Sommer wird der Altbau abgerissen, im Herbst mit den Arbeiten am neuen Feuerwehrhaus begonnen. Mit einer Investitionssumme von 1,2 Millionen Euro werden im Gebäude Stellplätze für zwei Fahrzeuge, Umkleiden und Sanitärräume, im Obergeschoss Büro, Küche und Schulungsraum errichtet.

Ganz ohne Kritik kam Oberbürgermeister Hartmann in Pellheim aber nicht davon. Per Bürgerantrag forderten Gisela und Erich Thaler, dass die schadhafte Straße Im Lehmfeld in Pullhausen neu asphaltiert wird. Für die Bacherner Straße wünscht sich Familie Thaler einen Wendehammer, da Fahrzeuge in der engen Sackgasse bisher nur auf Privatgrund umdrehen können. Sollte ein Wendehammer gebaut werden, erläuterte Hauptamtsleiter Josef Hermann vor der Abstimmung, werden auf die Anwohner Kostenbeiträge zukommen. Dennoch wurden die beiden Anträge in der Versammlung angenommen. Nun wird sich der Stadtrat mit den Bürger-Empfehlungen befassen. Zwingend genehmigen muss das Gremium die beiden Anträge aber nicht. Debattierte wurde erneut über ein Grundstück am Ortsrand von Pullhausen. Das Areal im Eigentum der Stadt wurde als Ausgleichsfläche für das Baugebiet Augustenfeld-Mitte ökologisch aufgewertet. Guido Metz beklagte, dass die zuvor vorhandene "schöne Wildnis" mitten in der Brutzeit radikal entfernt wurde, um eine Streuobstwiese anzulegen. "Da waren Rehkitze und Fasanengelege drin." Metz forderte, künftig mehr Rücksicht auf die Tierwelt zu nehmen.

Es fehlt ein Ansprechpartner für die Schulbusse, monieren Eltern

Sauer ist auch Rudolf Hörmann. Auf dem Bolzplatz direkt neben der neuen Streuobstwiese wünschten die Bürger ein Ballfangnetz, damit Fehlschüsse nicht in den angrenzenden Acker gehen. Im Herbst hätte man sich geeinigt, statt eines genehmigungspflichtigen Zauns lieber eine Hecke zu pflanzen, erwiderte OB Hartmann. "Aber was gepflanzt wurde, entspricht überhaupt nicht dem, was wir ausgemacht haben", schimpfte Michael Brand. "Das sind Büsche mit langen Dornen, das ist doch gefährlich, wenn die Mädchen und Burschen da dem Ball hinterherlaufen", erläuterte Hörmann. Der OB versprach, sich kundig zu machen.

Viele Kinder aus den Dörfern kommen mit dem Bus zur Schule. Doch wenn es Probleme mit dem Transport gebe, fehle ein Ansprechpartner, monierte Maria Glas. "Sogar die Busfahrzeiten erfährt man nur durch Bekannte, im Rathaus ist niemand zuständig." Vom Landratsamt werde man ans Busunternehmen verwiesen, von dort an die Schule. Der OB versprach, den Eltern einen Ansprechpartner beim Landratsamt zu benennen. Weiter stört Maria Glas, dass der Spielplatz in Pellheim nach aufwändiger Sanierung nicht ordentlich betreut wird. Die Hecke rage in den Gehweg, auf dem auch Fahrzeuge parken. Die Parkbuchten davor würden von defekten Autos blockiert. Auch vor dem Kriegerdenkmal werde wild geparkt, monierte Max Hölzlberger.

Auf Raser in Pellheim machte Jessica Kranz aufmerksam. An der Haltestelle, an der ihre Tochter täglich auf den Schulbus warte, "rauschen die Autos nur so vorbei." Einen dämpfenden Effekt auf die Verkehrsgeschwindigkeit erhofft sich die Stadt von Tempo-Anzeigen, die heuer an mehreren Stellen im Ort installiert werden, sagte Hartmann.

© SZ vom 04.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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