Antrag auf Abschaffung des Markenzeichens abgelehnt:Das Dachauer Logo bleibt

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Freie Wähler scheitern am Veto aller anderen Stadträte

Von Petra Schafflik, Dachau

Grüner Bogen, schwarze Dreiecke, ein schwarzes und ein rotes Rechteck über einem schwarzen Balken: Dieses abstrakte Logo der Stadt wird auch künftig Briefe, Flyer und Broschüren aus dem Dachauer Rathaus zieren. Denn dem Wunsch der Freien Wähler Dachau, das 1997 eingeführte Markenzeichen wieder abzuschaffen, mochte sich im Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrats am Mittwoch niemand anschließen. Selbst die CSU-Fraktion, vor zwanzig Jahren vehement gegen die Entwicklung eines modernen Logos, will jetzt an dem inzwischen bewährten Identitätsmerkmal nicht mehr rütteln. Einzig Edgar Forster (FW) hielt an seinem Antrag fest, unterlag aber mit 14 Gegenstimmen.

Ein abstraktes Logo sei unnötig, meinte Forster. Zumal ihm das Zeichen nicht gefalle, "die Ästhetik ist bescheiden". Auch um die Corporate Identity - also die Außendarstellung - der Stadt zu wahren, "braucht es ein Zeichen und nicht mehr". Das Stadtwappen, das die Historie aufgreife, hält Forster für ideal und ausreichend. "Ein Zeichen ist logisch, ein zweites hat keinen Nutzen und keinen Mehrwert." Das sieht die Verwaltung anders. Gerade für Kultur und Tourismus habe sich das Logo als Ergänzung zum amtlichen Stadtwappen bewährt. Auch weil das abstrakte Zeichen modern und zeitgemäß wirke im Vergleich zum amtlich-förmlichen Wappen. Zudem sei das Logo mittlerweile bekannt, habe sich als "Marke" der Stadt etabliert. Und gerade für den gewünschten Widererkennungswert müsse ein Zeichen langfristig und konsequent eingesetzt werden. So sieht es auch die SPD-Fraktion. Wappen wie Logo hätten jeweils ihre Berechtigung, erklärte Christa Keimerl (SPD). Und selbst die CSU-Fraktion steht heute hinter dem Signet, das sie einmal nicht wollte. Gertrud Schmidt-Podolksy (CSU) sagte, die Zeit habe gezeigt, "so schlecht ist das Logo nicht." Zumal eben nicht auf jedem Brief oder jeder Broschüre gleich das offizielle Wappen prangen müsse. Die Abstimmung war nur noch Formsache. Edgar Forster nahm die Nein-Stimmen seiner Stadtratskollegen sportlich. Dann werde er den Antrag in einigen Jahren erneut stellen, kündigte er schon einmal an.

© SZ vom 21.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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