Amperbrücke Dachau:In die Enge getrieben

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Bisher haben die Bauarbeiten an der Amperbrücke in der Münchner Straße den Verkehr nicht gestört. Das aber wird sich im März ändern. Autos können das Bauwerk nur noch in eine Richtung passieren.

Melanie Staudinger

Bisher ist der Umbau der Amperbrücke für die Dachauer vor allem eines gewesen: interessant anzuschauen. Den Verkehr hat die Verbreiterung des Bauwerks nicht behindert. Das aber wird sich in den kommenden Wochen ändern. Von März an verlagern sich die Bauarbeiten auf die Straßenfläche.

So sah es in der Martin-Huber-Straße aus, als die Amperbrücke an der Münchner Straße im Frühling 2009 schon einmal teilweise gesperrt war. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Autofahrer müssen sich dann auf eine Einbahnregelung einstellen, wie es sie in ähnlicher Form auch zur Volksfestzeit jedes Jahr im August gibt. Das hat das städtische Bauamt am Dienstag im Stadtrats-Bauausschuss bekannt gegeben.

Die Einbahnstraße beginnt in der Münchner Straße an der Ecke zur Schleißheimer Straße. Hier dürfen Fahrzeuge von März bis voraussichtlich November nur noch in Richtung Ludwig-Thoma-Straße fahren. Das bedeutet auch, dass Autos vom Karlsberg kommend nur noch nach links in die Ludwig-Thoma-Straße einbiegen können.

Wer von der Altstadt in die Münchner Straße will, muss über die Martin-Huber-Straße fahren. "Regelungen, die der Bürger kennt, sind am besten", sagt der Dachauer Polizeihauptkommissar Günther Raabe auf Nachfrage der Süddeutschen Zeitung.

Er rechnet nicht mit einem großen Verkehrschaos durch die Einbahnregelung, zumindest nicht mit größeren Staus als sie jetzt schon im Berufsverkehr herrschen. Außerdem wird die Brücke "bis auf ganz weniger Zeiträume" immerhin einseitig befahrbar sein. "Es gibt viele Entflechtungsmöglichkeiten", erklärt Raabe. So empfiehlt er Autofahrern, die von Karlsfeld her nach Dachau fahren, die Theodor-Heuss- und anschließend die Erich-Ollenhauer-Straße zu benutzen.

Die Fahrer, die von der Altstadt her kommen, sollten seiner Ansicht nach die Konrad-Adenauer-, Freisinger- und Erich-Ollenhauer-Straße als Weg nehmen. "Wer nicht in die Innere Münchner Straße muss, sollte den Bereich meiden", sagt Raabe, der in der Polizeiinspektion Dachau für den Verkehr zuständig ist.

Dennoch versuchten Stadt und Polizei, die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten. "Die Einbahnregelung wird für niemanden ein Handicap. Niemand wird von der Außenwelt abgeschnitten sein", sagt Raabe. So sollen beispielsweise große Teile des Parkplatzes am nahe gelegenen Wiesböck-Grundstück von Baustellenfahrzeugen frei bleiben, damit die Kunden der Geschäfte in der Münchner Straße auch weiter dort ihre Autos abstellen können.

Die Amperbrücke wird verbreitert, um Platz für einen Radweg und eine Abbiegespur zu schaffen. Sie ist momentan ein Nadelöhr im städtischen Verkehrsnetz. In beiden Richtungen zweigen unmittelbar hinter der Brücke Straßen nach links ab - im Südosten die Schleißheimer Straße, im Nordwesten die Straße Am Karlsberg-, sodass sich Autos oft stauen. Dazu kommen schmale Gehsteige auf der Brücke, Radfahrer müssen sich die enge Fahrbahn mit Autos, Bussen und Lastwagen teilen.

Vor zwei Jahren beschloss der Bauausschuss, die Brücke zu verbreitern. Ursprünglich kalkulierten die Kommunalpolitiker 520 000 Euro an Kosten, mittlerweile beläuft sich die Maßnahme auf mehr als eine Million Euro. Wegen der guten Konjunktur stiegen die Baupreise rasant an. Immerhin hat die Regierung von Oberbayern einen Zuschuss von 425 000 Euro in Aussicht gestellt und in einer ersten Rate bereits 150 000 Euro bewilligt.

© SZ vom 17.02.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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