Buchpräsentation:Frauenheld, Quertreiber, Literat

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Michael Endes Leben ließe sich nicht wie ein stringenter Entwicklungsroman erzählen, zu oft setzte er in seinem Schaffen wieder neu an. Birgit Dankert stellt in der Internationalen Jugendbibliothek ihre Biografie zu dem Autor vor

Von Barbara Hordych, München

Seine Wirkung auf Frauen galt in Schwabing als legendär, noch Jahrzehnte später wurde davon berichtet. So erinnerte sich der Publizist und Zeit-Kommentator Wolfgang Ebert 1989 im Gratulationsbuch zu Michael Endes 60. Geburtstag: "Den 'Meik', wie er von uns in Schwabing damals genannt wurde, habe ich immer, jetzt soll er es endlich erfahren, heimlich beneidet. Nicht weil er damals schon so begabt und vielversprechend war, und später auch nicht seines Weltruhms wegen (...) nein, es war etwas anderes, um das ich ihn beneidete (...) Also ich beneidete den 'Meik' um seine schier unheimliche Wirkung auf Frauen. Während ich mir eine blutige Nase nach der anderen holte, brauchte er nur den kleinen Finger auszustrecken - und selbst diese Bewegung schien ihm manchmal zu mühsam - und schon zappelten sie gefangen wie die Fliegen im Spinnennetz. Gewiss war dabei sein unverschämt gutes Aussehen mit im Spiel. Aber sicherlich nicht allein. Es war wohl seine fast abwehrende Passivität, die auf viele Frauen so eine faszinierende Wirkung ausübte. Er brauchte nur irgendwo aufzutauchen - und schon waren sie' hin."

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