Bogenhausen:Vorschlag zur Güte

Behörde regt Ideenwettbewerb für Baugebiet in Bogenhausen an

Dass gebaut wird, ist klar. Aber wo das neue Stadtviertel zwischen Daglfing und Johanneskirchen entsteht und wie es aussehen soll, das ist auch sechs Jahre nach Ankündigung der Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme (SEM) Nordost noch offen. Das Planungsreferat hat inzwischen drei Bebauungsvarianten erarbeitet, die vergangenes Frühjahr öffentlich diskutiert wurden. Viele Bürger äußerten sich dabei skeptisch über die Größe des geplanten Neubauviertels: 30 000 Menschen sollen dort wohnen, 10 000 Arbeitsplätze sind vorgesehen. Der Bezirksausschuss Bogenhausen und die CSU im Stadtrat griffen die Bedenken der Bogenhauser auf und forderten weitere Alternativen.

Die soll es jetzt geben: Das Planungsreferat will einen zweistufigen Ideenwettbewerb organisieren, der "Alternativen zu dem Gesamtkonzept sowie räumlich-visuelle Leitbilder für die jeweiligen Teilräume von verschiedenen Planungsbüros" aufzeigen soll. So steht es in der Vorlage für die Sitzung des Planungsausschusses am Mittwoch, 6. Dezember. Offenbar geht es darum, mit Hilfe des Wettbewerbs einen Ausgleich zwischen den Varianten zu finden, die das Planungsreferat entwickelt hat, und den Einwänden, die Bürger und Lokalpolitiker dagegen vortragen. Dieser Kompromiss soll konkrete Ideen für die Bebauung enthalten, was allerdings problematisch werden dürfte. Denn vor allem der CSU sind die hohe Einwohnerzahl und die Dichte des Quartiers grundsätzlich ein Dorn im Auge.

Bis 2020 wird es nach Schätzung des Planungsreferats dauern, ehe ein Wettbewerbsergebnis vorliegt; der zusätzliche Schritt bei der Entwicklung des SEM-Konzepts kostet nicht nur Zeit, sondern auch zusätzliches Geld: 620 000 Euro sind es nach Schätzung der Verwaltung.

© SZ vom 05.12.2017 / ust - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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