Bogenhausen:Strammes Programm

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Bezirksausschuss berät über Unterbringung von Asylbewerbern

Asylbewerber und ihre Unterbringung werden den Bezirksausschuss (BA) Bogenhausen auch bei seiner nächsten Sitzung am Dienstag, 9. Juni, beschäftigen. Zum einen hat der Stadtrat beschlossen, auf einer Freifläche östlich der Kronstadter Straße in Zamdorf an der Grenze zu Berg am Laim eine neue Gemeinschaftsunterkunft mit 300 Plätzen zu errichten; die Container sollen bis zum Herbst aufgestellt sein. Gleich um die Ecke, an der Griesfeldstraße, will außerdem ein privater Investor bis Mai 2016 ein Boardinghouse errichten. Einer der beiden Gebäudeteile dieses Neubaus soll als Arbeiterwohnheim genutzt werden, den anderen will das Sozialreferat für 15 Jahre mieten, um anerkannte oder geduldete Flüchtlinge unterzubringen, die die Gemeinschaftsunterkunft verlassen müssen und keine Wohnung haben. Geplant sind 290 Plätze für Alleinstehende und Paare.

Auf der Tagesordnung des BA steht aber auch noch einmal der Antrag von Bürgern aus Daglfing, eine andere Asylbewerberunterkunft zu verkleinern; in ihrem Ortsteil am Schimmelweg plant das Sozialreferat eine Einrichtung für 200 Menschen. Die Anwohner halten das für nicht sozialverträglich und fordern, die Anlage auf 50 bis 60 Asylbewerber auszulegen und die 150 dann noch fehlenden Plätze in einer zusätzlichen Unterkunft auf einem Privatgrundstück an der Riemer Straße nahe der Autobahn A 94 unterzubringen.

Ein weiteres umstrittenes Thema dürfte ebenfalls zu Debatten führen: die beiden Kindertagesstätten an der Vollmannstraße. Auf Hausnummer 59 ist eine Krippe mit 60 Plätzen entstanden, die gemischte Kita zwei Häuser weiter unter der Hausnummer 53 hat momentan 79 Plätze. Allerdings hat deren Betreiber Elly & Stoffl einen Erweiterungsantrag gestellt. Und diese zusätzlichen 25 Plätze in einem Anbau hat die Lokalbaukommission inzwischen genehmigt. Die Bewohner des Hauses Nummer 55 zwischen den beiden Kitas fühlten sich schon vor dieser Entscheidung von Kindertagesstätten umzingelt; ihre Klage vor dem Verwaltungsgericht wegen der Krippe auf Nummer 59 läuft noch. Auch der Bezirksausschuss hatte in der Vergangenheit Bedenken angesichts der Kita-Dichte, vor allem wegen des Hol- und Bringverkehrs. Ob beim Neubau einer Wohnanlage direkt gegenüber eine weitere Kindertagesstätte mit 25 Plätzen errichtet wird, steht noch nicht fest.

Die Sitzung des Bezirksausschusses am Dienstag, 9. Juni, beginnt um 18 Uhr. Sie findet im Saal des Gehörlosenzentrums, Lohengrinstraße 11, statt.

© SZ vom 02.06.2015 / ust - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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