Bogenhausen:Sondersitzung als Notruf

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Bezirksausschuss will Lösung fürs Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium

Von Ulrike Steinbacher, Bogenhausen

Am Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium (WHG) ist der Notstand längst der Normalfall: Immer mehr Schüler müssen in viel zu wenig Räumen unterrichtet werden. Daran hat auch der Anbau nichts geändert, der 2013 in Betrieb ging, denn: Im Stadtbezirk mit seinen vielen neuen Wohngebieten ziehen immer mehr Familien zu. Gegenwärtig besuchen knapp 1300 Gymnasiasten das WHG - das einzige Gymnasium in Bogenhausen, an dem Mädchen und Buben gemeinsam unterrichtet werden und eigentlich nur für 900 Schüler ausgelegt.

Der marode Altbau aus den Siebzigerjahren soll seit vielen Jahren saniert werden - die ersten Pläne dafür entstanden 2007 -, geschehen ist aber noch immer gar nichts. Einmal, 2013, war die halbe Schule schon in Umzugskisten verpackt, doch dann änderte das Referat für Bildung und Sport (RBS) unvermittelt seine Pläne und strebte zusätzlich eine energetische Sanierung an, samt Auslagerung aller Klassen in Container. 2015 wurde dieses umfangreiche Konzept dann wieder reduziert, und zwar so sehr, dass die Sanierung die Raumnot nicht behoben hätte: 54 Klassenzimmer waren geplant, schon heute braucht die Schule aber 55. Parallel zu allen Renovierungsplänen kursiert die Idee, den Altbau komplett abzureißen und auf dem Sportplatz ein neues Schulhaus zu errichten.

Der Bezirksausschuss Bogenhausen (BA) kritisiert den Stillstand seit langem. Im November warf die CSU die Frage auf, ob der Stadtbezirk nicht ein weiteres Gymnasium braucht, dieses Jahr beantragte sie ein Gespräch mit der Stadtverwaltung, um einen "konkreten Aktionsplan" auszuarbeiten, der die gymnasiale Versorgung bis 2025 darstellt. Denn dass es in Bogenhausen bald noch mehr Gymnasiasten geben wird, ist heute schon klar: In den kommenden zwei bis vier Jahren entstehen im Einzugsbereich des WHG weitere 2500 Wohnungen, darunter 1800 im Prinz-Eugen-Park. Im Februar führten BA-Vertreter mit Münchens Dritter Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD) ein Gespräch über die Situation. Wie die Vorsitzende Angelika Pilz-Strasser (Grüne) in der Sitzung am Dienstagabend sagte, sollen dessen Ergebnisse in einer Sondersitzung vorgestellt werden: Die Unterausschüsse Planung sowie Bildung, Kultur, Sport und Soziales tagen am Mittwoch, 16. März, im Gehörlosenzentrum, Lohengrinstraße 11. Die Sitzung beginnt um 18 Uhr.

© SZ vom 10.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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