Wenn der Sicherheitskonzern Giesecke und Devrient (G + D) auf dem Gelände seiner Firmenzentrale am Vogelweideplatz seinen Technologie-Campus baut, dann könnte es dort auch Platz für Kinder geben. Die Bauherrn hatten zwar ursprünglich nicht vorgehabt, in den Neubau eine Kindertagesstätte zu integrieren. Aber als Renate Schäfer-Pietig, die Rektorin der Stuntzschule, bei einem G + D-Infoabend vergangene Woche den Vorschlag machte, auf diese Weise die angespannte Betreuungssituation in der benachbarten Parkstadt Bogenhausen zu verbessern, da signalisierten sie zumindest Interesse. Am Dienstagabend hat der Bezirksausschuss dem Wunsch der Nachbarn mit einem interfraktionellen Antrag auf Initiative der Grünen noch einmal Nachdruck verliehen. Die Stadtviertelvertreter fordern das Planungsreferat auf, "intensiv darauf hinzuwirken", dass Hort oder Kita im Neubau Platz finden. Das Areal liegt laut Flächennutzungsplan in einem Gewerbegebiet, wo soziale Nutzungen nur ausnahmsweise zulässig sind. Eine solche Ausnahme sei in diesem Fall möglich, fanden die Lokalpolitiker einstimmig.
Giesecke + Devrient will den sogenannten Altbau von 1952, also den ältesten Teil der Konzernzentrale, durch ein neues Gebäude des Münchner Büros Henn Architekten ersetzen. Gedacht sind die 42 000 Quadratmeter Büro- und Gewerbeflächen in erster Linie für Unternehmen, die in ähnlichen Technologiefeldern arbeiten wie G + D. 2000 Arbeitsplätze sollen entstehen. Die Freiflächen sowie Einzelhandel und Gastronomie im Erdgeschoss sollen frei zugänglich sein.