Bogenhausen:Ins Rollen gekommen

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Mehr Platz für Fahrgäste: Die bisherigen Züge der Linie 21 sollen zukünftig auf der Tramstrecke 16 fahren. (Foto: Stephan Rumpf)

Die Trambahnlinie 16 verzeichnet seit Jahren steigende Fahrgastzahlen, deshalb sollen 2018 längere Züge eingesetzt werden

Von Johannes Hirschlach, Bogenhausen

Für die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) ist die Tramlinie 16 ein voller Erfolg: 2011 wurde die Strecke vom Effnerplatz bis St. Emmeram verlängert, seitdem steigen die Fahrgastzahlen - und zwar schneller als erhofft: Ursprünglich gingen die Verkehrsplaner auf dem am stärksten ausgelasteten Abschnitt zwischen den Haltestellen "Cosimabad" und "Schlösselgarten" für das Jahr 2015 von 10 000 Fahrgästen täglich aus. Der tatsächliche Wert liege "etwas über der damaligen Prognose", gibt MVG-Sprecher Matthias Korte Auskunft.

Für die Fahrgäste zwischen St. Emmeram und Romanplatz bedeutet das besonders zur Pendlerzeit volle Waggons. Dabei verkehren morgens und abends bereits die Straßenbahnen der Linie 18, die untertags am Effnerplatz kehrtmachen, als Verstärkung bis St. Emmeram. Dass auf der belasteten Strecke mehr Kapazitäten geschaffen werden müssen, hat die MVG seit geraumer Zeit auf dem Schirm, jetzt werden die Pläne konkret: Der Einsatz längerer Züge bis St. Emmeram soll "im kommenden Jahr" beginnen, verspricht Korte.

Im Detail geht es dabei um Straßenbahnen bestehend aus vier Waggons, die derzeit auf den Linien 20, 21 und 22 Richtung Moosach unterwegs sind. Diese sollen zum Fahrplanwechsel 2017/18 von neu zu bauenden Trambahnen vom Typ "Avenio" abgelöst werden. Die dadurch frei werdenden Vierglieder können fortan die Linien 16 und 18 bedienen. "Die Kapazität kann so pro Stunde um rund 20 Prozent erhöht werden", versichert Korte. Derzeit sind auf der Strecke nach St. Emmeram nur Straßenbahnen mit drei Waggons im Einsatz. Wann genau die Züge ihr Einsatzgebiet wechseln, hänge allerdings von der rechtzeitigen Lieferung und Zulassung der "Avenio"-Bahnen ab, sagt der Pressesprecher.

Besonders für die Anwohner in Oberföhring sind die Pläne des kommunalen Verkehrsbetriebs ein gutes Zeichen. Befürchten dort doch etliche, dass die Tram nach Fertigstellung des "Prinz-Eugen-Parks" hoffnungslos überlastet sein könnte. In dem neu zu bauenden Wohnquartier sollen einmal 4000 Menschen unterkommen, ein leistungsfähiger öffentlicher Nahverkehr ist wichtiger Bestandteil eines zum Projekt gehörenden Mobilitätskonzepts. Das sieht Korte jedoch nicht in Gefahr und versichert, das Platzangebot der viergliedrigen Straßenbahnen sei auch inklusive der zusätzlichen Fahrgäste "ausreichend".

© SZ vom 09.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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