Calisthenics ist in, mittlerweile auch hierzulande. Von New York aus schwappte dieser Fitnesstrend einst nach Europa, längst gibt es die zugehörigen modernen Trimm-dich-Pfade in den Parks vieler Metropolen. Auf dem Böhmerwaldplatz allerdings wird die Stadt keine Allwetter-Sprossenwände und -Klimmzugstangen aufstellen, auch wenn ein Bogenhauser sich das bei der jüngsten Bürgerversammlung dringend gewünscht und für seinen Antrag auch eine Mehrheit bekommen hat. Der Bezirksausschuss (BA) unterstützte die Idee zunächst, ließ sich dann aber bei einem Ortstermin mit Vertretern der Gartenbauabteilung im Baureferat eines Besseren belehren.
Die Experten erläuterten den Stadtviertelvertretern die besondere Problematik an dieser Stelle. Der Böhmerwaldplatz ist symmetrisch im historisierenden Stil angelegt. An eine Ruhezone im Westen schließt sich in der Mitte eine große heckengesäumte Rasenfläche mit Spazierwegen und Bänken an, im Osten nahe dem Mittleren Ring ist ein großer Spielplatz für alle Altersgruppen angelegt. Eine zusätzliche Calisthenics-Anlage würde die Harmonie des Platzes sehr stören, lautete das Fazit der Experten. Als einzig möglichen Standort empfahlen sie eine Rasenfläche südlich des Spielplatzes. Dort müsste aber eine zehn Meter lange Hainbuchenhecke gerodet werden, damit der notwendige Fallschutz für die Anlage errichtet werden kann.
Dies wiederum gefiel den BA-Mitgliedern überhaupt nicht. Jetzt wollen die Stadtviertelvertreter erst einmal nach anderen Standorten suchen und außerdem abwarten, wie die beiden Calisthenics-Anlagen bei den Bürgern ankommen, die die Stadtverwaltung ohnehin im Stadtbezirk Bogenhausen plant. Entstehen sollen sie nördlich und südlich des neuen Wohngebiets Prinz-Eugen-Park in Oberföhring.