Bogenhausen:Grundsatzstreit mit Fortsetzung

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Knappes Gut: So wie hier in der Stuntzstraße sind auch in anderen Gebieten Bogenhausens Parkplätze oft nur noch schwer zu finden. (Foto: Florian Peljak)

Einführung einer Parklizenz wird Bogenhausens Lokalpolitiker auch 2019 beschäftigen

Von ulrike steinbacher, Bogenhausen

Das Parkwapperl ist ein Politikum in Bogenhausen. Seine Befürworter wollen vor der eigenen Haustür parken können und sind bereit, Geld zu bezahlen, wenn damit die Haidhauser Nachbarn und Pendler von außerhalb aus den Straßen des Stadtbezirks 13 verdrängt werden. Die Wapperl-Gegner wollen nicht auf kostenlose Parkplätze verzichten und halten Parklizenzen für Geldschneiderei. Bisher hatten sie bei Einwohnerversammlungen stets die Mehrheit, im Bezirksausschuss (BA) vertritt die CSU ihre Position. Sie will lieber Anwohner-Tiefgaragen bauen als die Parklizenz einzuführen. Der Grundsatzstreit wird 2019 im BA erneut auf die Tagesordnung kommen.

Die Stadtverwaltung hat längst Pläne fürs Parkraummanagement in der Schublade liegen. Sie sehen zwei Lizenzgebiete in Alt-Bogenhausen vor, eines um die Holbeinstraße, eines um die Mühlbaurstraße. In beiden Gegenden wäre der Parkdruck hoch genug. Im Bereich Holbeinstraße kamen die Verkehrszähler 2015 auf eine Auslastung zwischen 80 und 102 Prozent, im Bereich Mühlbaurstraße lagen die Werte zwischen 96 und 99 Prozent. Die Mehrheit im Bezirksausschuss Bogenhausen aber bestand damals darauf, dass auch die Parkstadt Bogenhausen östlich des Mittleren Rings als Lizenzgebiet ausgewiesen werden soll, damit Pendler und Dauerparker nicht dorthin ausweichen. Dort liegt die Auslastung aber bei nur 55 bis 91 Prozent, also deutlich unter dem Wapperl-Grenzwert von 98 Prozent.

Vor drei Jahren stellte der Bezirksausschuss das Thema bis zu einer neuen Zählung zurück. Es wäre dann schon die dritte nach 2009 und 2015. Dass das Parkraummanagement in der jüngsten Sitzung wieder auf die Tagesordnung kam, war eher ein Versehen. Ein Bogenhauser hatte einen Lizenzbereich für ein ganz anderes Gebiet gefordert: für das Karree zwischen Denninger, Donau- und Richard-Strauss-Straße nahe dem dortigen U-Bahnhof. In diesem Viertel habe sich "eine Art Dauerparkplatz für Auswärtige gebildet", kritisierte er, eine "Ausweichlösung für kostenpflichtige Parkplätze in der Stadt oder am Flughafen".

Martin Tscheu (SPD), der Vorsitzende des Unterausschusses Verkehr, schlug anlässlich dieses Antrags vor, das Thema Parklizenz neu aufzugreifen. Es gebe eine ganze Reihe von Bürger-Anfragen dazu. Der BA solle sich noch vor der Kommunalwahl 2020 mit dem Wapperl beschäftigen und beim Kreisverwaltungsreferat eine aktuelle Verkehrszählung beantragen, forderte Tscheu.

© SZ vom 31.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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