Bogenhausen:Graue Eminenz der Grünen

Für den Abschied im Stadtviertel hat Holger Machatschek extra Anzug, grüne Fliege und grüne Socken aus dem Schrank geholt. Mit 78 Jahren verlässt er das Gremium. (Foto: Florian Peljak)

Holger Machatschek verlässt Bezirksausschuss nach 27 Jahren

Fast 27 Jahre lang hat Holger Machatschek die Grünen im Bezirksausschuss Bogenhausen vertreten. Jetzt gibt er sein Mandat zurück. Er habe zwei Absichten verfolgt, als er in die Kommunalpolitik ging, sagte der 78-Jährige, der für seine kurze Abschiedsrede einen Anzug und grün gemusterte Socken aus dem Schrank geholt hatte: Er habe etwas für Bogenhausen tun wollen und die Grünen unterstützen, "die damals noch eine kleine Partei waren".

Machatschek gilt als graue Eminenz der Grünen. Er fädelte die Kooperation mit der CSU ein, die seiner Parteifreundin Angelika Pilz-Strasser 2008 den Vorsitz im Bezirksausschuss bescherte, den sie bis heute inne hat. Von 2008 bis 2014 war er Fraktionssprecher. Inhaltlich setzte er sich für Radverkehr und gute Stadtgestaltung ein und arbeitete an der Entwicklung des Bogenhauser Kulturfahrplans mit. Vertreter aller Fraktionen würdigten Holger Machatschek als kritischen Geist mit ausgeprägter eigener Meinung und dankten ihm für die Zusammenarbeit.

Machatschek ist das siebte Mitglied, das den 35-köpfigen Bezirksausschuss vor dem Ende der Wahlperiode verlässt. Zwei BA-Vertreter sind 2017 gestorben. Ein Viertel der Mandate sind also heute anders vergeben als bei der Wahl 2014, der Personalaustausch zieht sich durch alle Parteien. In der jüngsten Sitzung wurde Gerd Ulrich Eckert (CSU) vereidigt, der für Petra Cockrell nachrückt. Sie war die Kinderbeauftragte des BA, eine Position, in die jetzt Florian Ring (CSU) mit einer Gegenstimme gewählt wurde. Er hatte im September Kilian Mentner abgelöst.

© SZ vom 14.12.2018 / ust - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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