Bogenhausen:Enormer Aufwand

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Im Cosima-Wellenbad soll der Zugang vom Kassenbereich zur Liegewiese wieder möglich sein. Den Wunsch nach einer Rutsche lehnen die Stadtwerke hingegen ab

Von Ulrike Steinbacher, Bogenhausen

Einmal Ja und einmal Nein sagt die Stadtwerke München GmbH (SWM) zu den beiden Anträgen, mit denen der Bezirksausschuss (BA) Bogenhausen das Cosima-Wellenbad attraktiver gestalten will. Einmal hatten sich die Lokalpolitiker im September hinter eine Initiative der SPD gestellt, wieder einen direkten Zugang vom Kassenbereich zur Liegewiese einzurichten. Zum anderen hatten sie den Antrag eines Bürgers befürwortet, die Hanglage der Freiflächen für eine Kinderrutsche zu nutzen.

Enormen Aufwand, aber wenig Ertrag erwarten die Stadtwerke vom Neubau einer Rutsche. Im Hallenbad selbst, das 2017 nach drei Jahren Generalsanierung wiedereröffnet wurde, habe für eine große Rutsche mit Landebecken "leider der Platz gefehlt", heißt es in der SWM-Stellungnahme, die Clemens Baumgärtner (CSU), der Referent für Arbeit und Wirtschaft, an den BA weitergeleitet hat. Nachträglich könne man auch keine anbringen, dafür sei das Kinderplanschbecken zu flach.

Für eine Rutsche draußen wiederum komme nur der Hang Richtung Klinikum Bogenhausen infrage. Die nachträgliche Installation hätte "ein großflächiges Aufbaggern der Liegewiese" zur Folge, schreiben die Stadtwerke. Ein neues Becken samt Wassertechnik und Anschlüssen müsste errichtet werden. Zudem ginge viel Liegefläche verloren. Dabei sei die Rutsche "allenfalls in den Sommermonaten" benutzbar.

Mit der abschlägigen Antwort wollen sich die Lokalpolitiker allerdings noch nicht abfinden. "Die Rutsche bringt vor allem Mehrwert für Kinder und Angehörige", heißt es im Protokoll der jüngsten Sitzung des Unterausschusses Stadtgestaltung, öffentlicher Raum, Ökologie. Zudem habe der Wirt der Gaststätte im Cosimabad angeboten, einen Sponsor zu finden.

Einen neuen Weg zur Liegewiese dagegen wollen die Stadtwerke den Badegästen im nächsten Sommer auf jeden Fall bieten, obwohl das offenbar gar nicht so einfach ist. Bis zum Beginn der Sanierung 2014 hatten die Besucher eine Seitentür der Umkleide im Norden des Gebäudes nutzen können, um direkt in den Garten des Cosimabads zu gelangen. Dann aber wurde der Betriebshof umgebaut, ein Fluchtschacht aus dem Technikbereich angelegt, wurden Flächen neu zugeordnet, der Zaun Richtung Liegewiese versetzt. Wer jetzt die Seitentür nutzen würde - was gar nicht mehr geht -, stünde mitten im Betriebshof. Daher müssen Badegäste, die nach draußen wollen, seit 2017 die Schwimmhalle durchqueren. Das sei zwar "nicht länger als der zuvor genutzte Weg", führe aber durch mehrere Türen, und im Schwimmbad müsse man barfuß laufen, räumen die Stadtwerke ein. Daher werde man sich für nächsten Sommer eine neue, "möglichst unkomplizierte" Route überlegen. Irgendwo unterwegs sollen die Badegäste auch noch ihre Schuhe verstauen können.

© SZ vom 29.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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