Was einst als CSU-Initiative gestartet war mit dem Ziel, Raben und Elstern zu vergrämen, hat sich binnen sechs Monaten in diversen Diskussionsrunden zu einem allgemeinen Anliegen der Bogenhauser Lokalpolitiker entwickelt, Singvögel besser zu schützen. Der Bezirksausschuss (BA) Bogenhausen beschloss in seiner jüngsten Sitzung auf Basis eines Antrags der ÖDP einstimmig, konkrete Maßnahmen zum Vogelschutz: Zusammen mit Fachleuten sollen Lösungen erarbeitet werden, um den Bestand zu erhalten. Das Baureferat soll eine Liste öffentlicher Flächen zusammenstellen, die entsiegelt werden können, um dem Verlust von Lebensräumen entgegenzuwirken.
Außerdem möchten die Stadtviertelvertreter von der Verwaltung eine Liste aller Schutzgebiete und Ausgleichsflächen im 13. Stadtbezirk, speziell aller Schutzräume für Bodenbrüter. Und sie wollen vom Bauherren-Konsortium wissen, ob im Neubaugebiet Prinz-Eugen-Park Niststeine für Gebäudebrüter geplant sind. Darüberhinaus fragen die Lokalpolitiker die Verwaltung, was aus ihren beiden Anträgen von 2015 geworden ist. Darin ging es um Vorschläge des BA, wo Grünflächen und Straßenbegleitgrün extensiv gemäht werden könnten, und um das Anlegen einer Streuobstwiese im Südwesten der großen Grünfläche an der Burgauerstraße.
Das Thema Vogelschutz ist damit indessen nicht ad acta gelegt. Die Grünen, die im März einen eigenen Antrag zurückgezogen hatten, nehmen in der Sitzung an diesem Dienstag, 8. Mai, einen neuen Anlauf. Sie möchten, dass die Stadt Instrumente entwickelt, damit der Artenschutz auch bei Bauvorhaben privater Grundstückseigentümer berücksichtigt wird.