Bienen schwärmen, wenn es ihnen im Stock zu eng wird, im Frühsommer gerne aus. Sie fliegen durch die Gegend und suchen sich dann normalerweise ein ruhiges Plätzchen zum Niederlassen aus. Etwas ortsunkundig war da wohl der Schwarm, den ein Passant Samstagmittag entdeckte: Denn das summende Volk hatte sich ausgerechnet einen Pflanztrog am stark belebten Stachus auserkoren. Dank der Berufsfeuerwehr verlief der Ausflug des Schwarms ohne größere Blessuren - sowohl für die Bienen, als auch für die Menschen.
"Kennzeichnung haben sie ja keine", scherzte Feuerwehrmann Alexander Purkl auf die Frage, woher die Bienen denn kamen und wem sie gehören. Etwa hundertmal im Jahr komme es vor, dass die Berufsfeuerwehr fliegendes Volk einsammeln müsse. Für die Umsetzung von Hornissen und Wespen gibt es extra Spezialisten für Hautflügler bei der Feuerwehr. Kollegen, die sich oft privat mit Imkerei beschäftigen, sagt Purkl.
Das Einfangen von Bienen hingegen gehöre zur Standardausbildung eines Feuerwehrmannes. Und das geht laut Alexander Purkl so: Zwei Feuerwehrmänner rücken mit Imkeranzügen an und bemühen sich, die Bienenkönigin einzufangen. Da diese in dem ganzen Gewusel eher schwer zu erkennen ist, wird, wie im Fall am Stachus, der ganze Ast mit der Bienentraube abgeschnitten und vorsichtig in einen bereitgestellten Spezialkasten bugsiert. Dieser wird dann geschlossen - bis auf ein Flugloch. Sitzt die Königin in der Kiste, so werden ihr in den kühlen Abendstunden die restlichen Bienen folgen, denn dann sammelt sich der Schwarm wieder.
So war es auch am Stachus: Am Abend saß das gesamte Volk im Kasten, dieser wurde dann zur zentralen Feuerwache Milbertshofen gebracht. Dort wird die Kiste von den regionalen Imkervereinen abgeholt und an Mitglieder verteilt. "Schließlich sind die Bienen für die Imker wertvoll", sagt Purkl.