Berg am Laim:Räuberinnen

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Weil bei der Theatertruppe "Artanos" die Frauen in der Überzahl sind, werden im Stück "Die Räuberinnen" alle Männerrollen von Frauen gespielt. (Foto: privat)

Die Theatergruppe "Artanos" spielt Schiller und mehr

Schon seit 1995 verwandelt die Theatergruppe "Artanos" des Berg am Laimer Bürgerkreises jeden Sommer den Behrpark für ein paar Wochenenden in ein Freilichttheater. Begonnen hatte alles mit dem "Sommernachtstraum" von William Shakespeare, welcher der Truppe auch den Namen gab: Artanos ist gefügt aus den umgedrehten Anfangssilben von SOmmerNAchtsTRAum.

In diesem Jahr haben sie die "Räuberinnen" von Isolde Lommatzsch einstudiert: Das Stück ist sozusagen ein Spiel im Spiel, es trägt sich während einer Theaterprobe zu. Die Grundlage des Plots: Weil in der kleinen Theatergruppe zu wenige Schauspieler und zu viele Schauspielerinnen im Ensemble sind, wird das Stück "Die Räuber" von Schiller kurzerhand umbesetzt: Alle Männerrollen werden von Frauen gespielt, die einzige Frauenrolle von einem Mann. So wird im Stück auch immer wieder gewechselt zwischen Szenen aus den original Schillerschen "Räubern" und der Handlung Theaterprobe. Wenn also auf der Bühne eine Souffleuse oder ein Regisseur zu sehen sind, so sind das Schauspieler, die die entsprechenden Rollen spielen, und damit Teil der Szene.

Bei schönem Wetter, auf das alle hoffen, spielt Artanos auf der Freilichtbühne im Behrpark, der zugänglich ist von der Baumkirchner Straße/Grüner Markt. Ausfallen müssen die Vorstellungen aber auch bei schlechtem Wetter nicht, dann kommt das Publikum in die Aula der Maria-Ward-Realschule, Josephsburgstraße 22.

Premiere ist am Samstag, 16. Juli, um 19.30 Uhr. Weitere Vorstellungen sind vorgesehen am Sonntag, 17., Samstag, 23., Sonntag, 24., Samstag, 30., und am Sonntag, 31. Juli, und zwar jeweils um 19.30 Uhr Und das Beste: Der Eintritt ist frei. Dabei investieren die Aktiven von Artanos eine ganze Menge Arbeit für das Sommertheater, die schon im Winter davor beginnt: Alljährlich im Oktober treffen sich die Schauspieler, um das Stück der kommenden Saison auszuwählen. Es darf nicht zu wenige Rollen geben, aber auch nicht zu viele, vor allem nicht zu viele Männerrollen, denn meist sind die weiblichen Akteure in der Überzahl. Das Stück darf nicht zu lang sein, aber auch nicht zu kurz und es muss sich für eine Aufführung im Freien eignen: Es bestimmen nicht die großen Tragödien der Weltliteratur den Spielplan der Truppe, sondern die Komödien.

© SZ vom 12.07.2016 / re - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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