Berg am Laim:Mitackern

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Bauträger kündigt Bürgerbeteiligung für Wohngebiet an der Truderinger Straße an

Von Renate Winkler-Schlang, Berg am Laim

Der Bauträger, die Büschl Unternehmensgruppe, will die Nachbarn einbinden beim Konzept für das Neubaugebiet auf dem Acker an der Truderinger Straße/Roßsteinstraße, wo rund 750 neue Wohnungen entstehen sollen: Am Mittwoch, 17. Januar, von 18 Uhr an soll im Saal der Flüchtlingsunterkunft an der Berg-am-Laim-Straße 127-129 eine Informationsveranstaltung auch mit Vertretern der Stadtverwaltung stattfinden. Die Bürger können dort in Arbeitsgruppen an Themen-Tischen ihre eigenen Wünsche, Vorstellungen und Befürchtungen einbringen zu Themen wie Städtebau, Grün- und Freiraum oder Mobilität. Dies berichtete der Vorsitzende Robert Kulzer (SPD) dem Berg am Laimer Bezirksausschuss.

Es sei das erste Mal, dass in Berg am Laim Bürgerbeteiligung in dieser Form stattfinden werde - und diese könne eine echte Chance sein, die teilweise sehr heterogenen Wünsche unter einen Hut zu bringen, so Kulzer. Die Ergebnisse der Veranstaltung sollen einfließen in den Auslobungstext für den geplanten städtebaulichen Wettbewerb, der die Grundlage für den Bebauungsplan liefern soll.

Skeptisch zeigte sich hingegen die CSU: "Welchen Einfluss haben die Bürger?", fragte etwa Johann Kott. Er denkt, dass vor allem die geplante Dichte der Knackpunkt sein werde. "Das soll keine reine Showveranstaltung werden", bekräftigte CSU-Sprecher Fabian Ewald: Das Verfahren müsse transparent sein, die Bürger müssten ernst genommen werden, forderte er. Kulzer riet den Mitgliedern des Gremiums, erst einmal Vertrauen zu haben, dass beim Bauträger und in der Stadtverwaltung guter Wille vorhanden sei. Es könne ja vielerlei Wünsche geben, etwa zum Verlauf der Wege, nach kleinen Läden - oder aber einem Seniorenheim.

Über letzteres wurde dann im Gremium trefflich gestritten. Sozialausschuss-Sprecher Anton Spitlbauer senior (CSU) hatte, wie in der vergangenen Sitzung bereits angekündigt, einen Antrag formuliert, die Stadt möge ihre eigenen Flächen an der Halserspitzstraße und am Leuchtenbergring prüfen, ob sie für ein Seniorenheim geeignet seien. Der Bedarf dafür ist unstrittig, es muss nun ein Standort gefunden werden. Kulzer hatte die Truderinger Straße mit in diesen Antrag aufgenommen, ehe er ihn an alle Mitglieder weitergab.

Das passte Spitlbauer gar nicht: Wer eine private Fläche ins Spiel bringe, schieße ein "grandioses Eigentor", denn er entlasse die Stadt quasi aus der Pflicht, auf eigenem Grund und Boden rasch und verlässlich zu planen. Kulzer sah das anders: Ebenso wie Brigitte Schulz (Grüne), die die Truderinger Straße bereits im November als Altenheim-Standort favorisiert hatte, befürchtete Kulzer an der Halserspitzstraße nämlich ein Verkehrsproblem und am Leuchtenbergring, wo schon eine Berufssuche entstehen soll, ein Platzproblem. Doch die Mehrheit schloss sich Spitlbauer an, die Option Truderinger Straße wurde aus diesem Antrag gestrichen.

Nichtsdestotrotz werde man die Idee vom Seniorenheim an der Truderinger Straße mit in die angekündigte Informationsveranstaltung mitnehmen, nahm sich das Gremium vor. Es könne ja sein, dass der Investor, der ohnehin einen Anteil an geförderten Wohnungen bauen muss, gar nichts gegen ein Domizil für Alte und Pflegebedürftige einzuwenden hätte, so die Hoffnung von Robert Kulzer und Brigitte Schulz.

© SZ vom 10.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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