Berg am Laim:Mit klaren Worten

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Bezirksausschuss beklagt mangelnde Informationspolitik

Die geplante Modell- Unterkunft für besonders schützenswerte Gruppen von Geflüchteten wie alleinerziehende Mütter, Minderjährige oder Senioren und die damit in Verbindung stehenden Maßnahmen sind seit einiger Zeit immer wieder Gesprächsthema bei den Sitzungen des Bezirksausschusses (BA) Berg am Laim. In der jüngsten Sitzung informierte der BA-Vorsitzende Robert Kulzer (SPD) das Gremium darüber, dass die Baumfällungen auf diesem Grundstück der früheren Pharmafirma an der Berg-am-Laim-Straße 127 bis 129, über die sich der Bezirksausschuss vor Weihnachten so geärgert hatte, noch gar nicht genehmigt gewesen seien. Da werde die Stadt nun wohl ein Bußgeld verhängen, bisher sei aber nicht abschließend geklärt, wer die Schuld an der voreiligen Aktion trägt.

Da mit den Bäumen auch wichtige Schallschlucker verloren gegangen seien, forderte die CSU-Fraktion für das Projekt nun ein Schallschutzgutachten. Es sei vielleicht möglich, durch bauliche Maßnahmen zu verhindern, dass die Nachbarn - auf der einen Seite ein Hotel, auf der anderen eine Wohnanalage - zu sehr von den Geräuschen im Hof der Unterkunft gestört würden. "Die Unterkunft muss ja funktionieren", sagte CSU-Sprecher Fabian Ewald. Auch die SPD hielt das für eine vernünftige Idee, die Grünen warnten allerdings vor einer Zeitverzögerung für die Sanierung der dringend nötigen Unterkunft.

Wann das frühere und seit Jahren leer stehende Bürogebäude wirklich umgebaut und dann bezogen werden könne, steht indes immer noch nicht fest. Erneut war der Verwaltungsbeirat der benacharten Eigentumswohnanlage in der Sitzung und mahnte das seit Monaten schon versprochene Informationsschreiben für die Anwohner an.

"Die Gerüchteküche brodelt, da besteht Handlungsbedarf", wurde von den Mitgliedern des Beirates wieder einmal betont. Dass weder dieses Schreiben noch ein Termin für eine Informationsveranstaltung vom Sozialreferat bekanntgegeben worden sei, nannte Ewald "skandalös". Auch die SPD mahnte dies an. Man brauche zwei Veranstaltungen, erklärte deren Sprecher Thorsten Bötzow - eine für die unmittelbaren Nachbarn, später dann eine zweite für die Bevölkerung und potenzielle ehrenamtliche Helfer.

Und für Robert Kulzer ist klar: Hätte er geahnt, wie sehr das Sozialreferat die Anliegerinfo verzögert, wäre seitens des Bezirksausschusses längst eine eigene Veranstaltung für die Nachbarn samt einem Vertreter des Referates geplant worden: "So ein zweiseitiges Schreiben, das hätten wir doch in zwei Stunden erledigt."

© SZ vom 16.02.2016 / re - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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