Berg am Laim:Kampf um Beete

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Wenn das Bürgerhaus gebaut wird, fehlen Flächen für die Krautgärtner

Von Renate Winkler-Schlang, Berg am Laim

Tomaten und Radieschen, Salat und Schnittlauch: Die Fläche, die die Stadt fürs Berg am Laimer Kulturbürgerhaus reserviert hat, wird seit Jahren von 95 engagierten Krautgärtnern als sinnvolle Zwischennutzung kultiviert. Die würden gerne bleiben und waren sehr froh, als für den Kulturtempel ein anderes Grundstück im Zentrum des Stadtteils, am Rand des Behrparks, im Gespräch war. Doch diese Fläche hat sich definitiv als zu eng erwiesen. Und damit war klar, dass die Beete im Frühjahr 2020 den Baggern für die Bürgerhaus-Baustelle weichen müssen.

Bei der Bürgerversammlung im Juli hatten die Hobbygärtner für ihren Antrag, dass die Stadt ihnen eine Ersatzfläche ganz in der Nähe zuweisen soll, eine große Mehrheit erhalten. Auch der Trägerverein fürs künftige Kulturbürgerhaus und der Bezirksausschuss könnten sich mit den Gärtnern für die Zukunft eine fruchtbare Zusammenarbeit vorstellen. Im Michaelianger, im für den Hachinger Bach vorgesehenen Bereich, gebe es auch geeignete Flächen, erklärte der Bezirksausschuss und unterstützte damit ausdrücklich das Ansinnen der Bürgerversammlung.

Das Kommunalreferat jedoch schlägt für die neuen Gartenparzellen nun eine dreieinhalb Kilometer entfernte Fläche an der Kronstadter Straße in Zamdorf vor, auf der nicht einmal alle Gärtner unterkommen könnten, den Rest würde es verteilen an der Truderinger Karpfenstraße, im Riemer Park, im Gut Riem und in Daglfing.

"Grober Unfug": So lautete das harsche Urteil des Berg am Laimer Bezirksausschuss-Vorsitzenden Robert Kulzer (SPD) auf dieses Schreiben vom Amt. Der Bezirksausschuss sei bereits im Gespräch mit dem Planungsreferat und der Abteilung Gewässerbau des Baureferats, beide hätten signalisiert, dass es für die Gärtner eine gute Lösung im Stadtteil geben könne, so Kulzer. Diese positiven Ergebnisse seiner Bemühungen werde er nun ans Kommunalreferat melden und sich bemühen, im neuen Jahr alle Beteiligten an einen Tisch zu bekommen.

© SZ vom 20.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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