BASSart-Festival in München:Bass, Bass - wir brauchen Bass!

Lesezeit: 1 min

Gibt es ein spezielles Münchner Bass-Gefühl? Beim BASSart-Festival im Deutschen Museum sorgen 150 Künstler für ein Kribbeln in der Magengegend.

Sebastian Gierke

Dominik Markoc spricht von dem Gefühl Bass. Diesem Gefühl, das viele Dimensionen hat. Da ist das Physische: Wenn man in einem Club mit einer guten Anlage steht und einen der Bassdruck an die Wand presst und gleichzeitig schweben lässt. Wenn das T-Shirt durch die Schallwellen um den Körper weht. "Das ist der Bass, der die Leute zum Tanzen bringt", schwärmt Markoc.

Gibt es ein spezielles Münchner Bass-Gefühl? (Foto: Foto: istock)

Doch das Gefühl Bass ist mehr. Es ist eine Szene mit verschiedenen künstlerischen Ausprägungen. Reggae, Dub, Hip-Hop, Techno, House, Drum'n'Bass, Grime. Und noch weitere Musikrichtungen vertrauen auf den Bass als Fundament. Und um die Musik hat sich ein Netz aus Video-, Graffiti- und Installations-Künstlern gebildet.

Mehr als 150 solcher Bassaktivisten, überwiegend aus München, treten auf dem ersten Bassart Festival im Neuen Forum am Deutschen Museum auf. Im Keller, im Erdgeschoss und im Planetarium gibt es Live-Bands, DJs und Kunst zu entdecken . "Die meisten der Crews sind seit 20 und mehr Jahren in München aktiv. Im Underground, wenn es das heute noch gibt", sagt Markoc, dem es mit einem vielköpfigen Team Kulturschaffender gelungen ist, einen wichtigen Teil der nichtkommerziellen Münchner Musik- oder Clubszene an einem Abend zusammenzubringen.

"Schon seit den 80ern gibt es in München eine Szene, die im Rest von Deutschland bekannter ist, als in München selbst", erzählt Markoc. Die ganz Jungen, der Nachwuchs fehlt bei Bassart allerdings. "Es ist nicht einfach, gute Nachwuchskünstler zu finden." Dafür sind unter anderem CLP, Dub Invaders, Hummmel oder die Schlachthofbronx mit dabei.

Auch Deutschlands bekanntester Graffiti-Künstler, Won, gibt sich die Ehre (Line-Up unter www.bassart.org). "Wir wollen zeigen, was der Stand in München ist, was wir hier leisten können." Das ist einiges. Eine 300000Euro teure Anlage für eine Nacht zum Beispiel, die ein Gefühl Bass verspricht, wie man es sonst in keinem Münchner-Club erleben kann.

Samstag, 9. Mai, ab 18 Uhr

© SZ vom 07.05.2009/wib - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: