Ausstellung:Farbe bekennen

Videokunst und Fotoarbeiten zur Gretchenfrage

Von Stefanie Schwetz

Untergiesing - Am Ende geht es darum, für etwas einzustehen - für seine Überzeugungen, für seinen Glauben und auch für seine Mitmenschen. Prototypisch für diesen existenziellen Akt der Selbstprüfung ist die Gretchenfrage aus Goethes Faust. "Nun sag, wie hast du's mit der Religion?", fragt die unbedarfte junge Frau den Gelehrten. Um dieses Phänomen kreisen die Arbeiten von sechs Künstlern die anlässlich des Münchner Faust-Festivals in der Galerie Freiraum 16 zu sehen sind.

"Die Gretchenfrage - in verschiedenen Kunstformen" ist der Titel dieser Schau mit Videokunst und Fotoarbeiten, die Antworten auf die zentralen Fragen des Menschseins einfordern. Dabei geht es auch immer um Glaubwürdigkeit und menschliche Würde. Was bedeutet Verantwortung? Wo hat die Freiheit ihre Grenzen? Und was ist eigentlich schön? Denn irgendwann ist der Zeitpunkt gekommen, da muss man Farbe bekennen - im Leben und in der Kunst. Zur Vernissage an diesem Freitag, 10. April, hat das Ensemble des Heiglhoftheaters eine Szene kreiert, die sich in Anlehnung an die aktuelle MeToo-Debatte dem Zusammenhang zwischen Erfolg und sexuellen Übergriffen widmet.

"Die Gretchenfrage - in verschiedenen Kunstformen", Galerie Freiraum 16, Oefelestraße 13 a; Vernissage mit Gastauftritt des Heiglhoftheaters am Freitag, 10. April, von 19 Uhr an; Performance von Robert Lang am Samstag, 21. April, 15 Uhr; Ausstelllungsdauer: bis 18. Mai; Öffnungszeiten: Freitag und Samstag, 14 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung.

© SZ vom 06.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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