Ausbau der U-Bahn:Die U 6 soll zur "Wissenschaftslinie" werden

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Die neue Linie würde die Wissenschaftsstandorte der Stadt miteinander verbinden. Die wichtigsten Eckpunkte für Bau- und Finanzierungskosten für die Verlängerung der U6 bis nach Martinsried sind nun beschlossen. Doch bis es so weit ist, könnte es noch Jahre dauern.

Marco Völklein

An Namensvorschlägen für die neue Linie mangelt es nicht: Vor Jahren schon schwärmte die Münchner Landrätin Johanna Rumschöttel (SPD) vom "Brain Train". Auch die Vorschläge "Wissenschaftslinie" oder "University Line" wurden genannt. Am Dienstag ist die geplante Verlängerung der U 6 vom Klinikum Großhadern nach Martinsried einen wichtigen Schritt vorangekommen: In der Münchner Staatskanzlei einigten sich Vertreter des Freistaats, Landrätin Rumschöttel und Planeggs Bürgermeisterin Annemarie Detsch auf wichtige Eckpunkte zum Bau- und Finanzierungsvertrag für die neue Trasse.

Vor allem Grundstücksfragen, die genauen Regelungen zum Zuschuss des Freistaats sowie die Aufteilung von künftigen Risiken waren zuletzt umstritten gewesen. Diese Punkte wurden nun geklärt und sollen in den nächsten Wochen in den abschließenden Bau- und Finanzierungsvertrag eingearbeitet werden, hieß es aus der Staatskanzlei.

Die neue Linie soll die Münchner Wissenschaftsstandorte im Norden mit denen im Süden verbinden - daher die zahlreichen Namensvorschläge. Die Züge der U 6 würden dann in ein paar Jahren vom Standort der Technischen Universität in Garching über die U-Bahn-Haltestelle an der Ludwig-Maximilians-Universität in der Maxvorstadt zu den zahlreichen Biotechnologie-Unternehmen führen, die sich im Planegger Ortsteil Martinsried angesiedelt haben.

Der Abschnitt von Großhadern nach Martinsried ist einen Kilometer lang; der Bau der Trasse würde nach letzten Schätzungen etwa 70 Millionen Euro kosten. 95 Prozent der Bausumme soll der Freistaat übernehmen, den Rest teilen sich der Landkreis München und die Gemeinde untereinander auf. Voraussichtlich werden die neue Trasse und der Haltepunkt in Martinsried nicht vor dem Jahr 2017 fertig sein.

Die Stadt München ist finanziell nicht beteiligt an dem Projekt, steht der Gemeinde Planegg, die Bauherrin ist, aber zur Seite: Die Bauarbeiten werden aller Voraussicht nach die Fachleute des Baureferats abwickeln, die seit den 1960er Jahren Erfahrungen U-Bahn-Tunnel bohren. Sie hatten seit Fertigstellung der U-3-Verlängerung nach Moosach im vergangenen Jahr nur wenig zu tun. Erstmals seit 40 Jahren gibt es derzeit keine U-Bahn-Baustelle in der Stadt. Das könnte sich ändern.

© SZ vom 30.11.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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