Aubing:Unterkunft soll schließen

Die Information kam für die vier Betreuungsteams, den Sicherheitsdienst und die Ehrenamtlichen überraschend: Das Hotel Pollinger, Erstaufnahme-Einrichtung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Aubing, soll geschlossen werden. Laut Dagmar Mosch zum 31. März. "Ich weiß davon seit Donnerstag", sagt die Initiatorin des Helferkreises und Sprecherin der Grünen im örtlichen Bezirksausschuss. "Das ist korrekt, das Stadtjugendamt hat diese Entscheidung getroffen", bestätigt Sebastian Hofer von der Jugendhilfe Oberbayern, der das Haus leitet. "Der Mietvertrag", vermutet Mosch, "ist wohl zu teuer geworden". Das Hotel ist seit einem knappen Jahr Zufluchtsort für junge Asylsuchende, die ohne ihre Eltern aus ihrer Heimat geflohen sind. Anfangs seien die Strukturen etwas schwierig gewesen, erinnert sich Mosch. "Aber jetzt sind die Jungs hier gut angekommen und angenommen." Ein engagierter Helferkreis bietet Sportangebote, Ausflüge, Deutsch- und Radlkurse an. Es wird gemeinsam gekocht, Volleyball gespielt und gekegelt. "Hier wurde so viel Arbeit reingesteckt und das soll jetzt alles für die Tonne sein? Das wäre wahnsinnig schade."

30 Jugendliche sind derzeit noch im Hotel Pollinger untergebracht. Für sie müssen nun alternative Einrichtungen gefunden werden. "Sind aber kurzfristig nirgendwo Plätze frei, kommen die Jungs in Turnhallen unter", sagt die Lokalpolitikerin. Das Hotel werde dann möglicherweise zu einer ständigen Jugendeinrichtung umfunktioniert.

Nähere Details zur Zukunft des Hotels Pollinger waren am Wochenende weder vom Sozialreferat noch vom Vermieter zu erfahren.

© SZ vom 22.02.2016 / eda - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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