Aubing:Supermarkt in der Neubausiedlung

Lokalpolitiker fordern Ausnahme vom Zentrenkonzept der Stadt

Von Ellen Draxel, Aubing

Nur ein Bio-Supermarkt an der Ubostraße - das ist für Aubing nicht genug, sind die Lokalpolitiker überzeugt. Eine mögliche weitere Verkaufsfläche für einen Nahversorger möchte der Bezirksausschuss deshalb an der Aubing-Ost-Straße 1 gesichert wissen - auch wenn das derzeitige Zentrenkonzept der Stadt einer solchen Nutzung widerspricht. In einem von allen Parteien mitgetragenen interfraktionellen Antrag fordern die Bürgervertreter die Stadt dazu auf, das für fünf Jahre münchenweit geltende Zentrenkonzept zur Steuerung planerischer Entwicklungen "dynamisch anzupassen, um die Nahversorgung in den Außenrandbezirken sicherzustellen".

Derzeit wird die Aubing-Ost-Straße 1 noch anderweitig gewerblich genutzt. Es gibt aber Planungen, das Grundstück freizumachen und in einem Neubau Einzelhandel im Erdgeschoss und barrierefreie, seniorengerechte Wohnungen im ersten Stock unterzubringen. Der Bezirksausschuss Aubing-Lochhausen-Langwied hat dieses Vorhaben ausdrücklich begrüßt, doch inzwischen liegt der Bauantrag auf Eis, des Zentrenkonzepts wegen - obwohl, wie Gremiums-Chef Sebastian Kriesel (CSU) weiß, "die Lokalbaukommission die Pläne befürworten würde".

Das Zentrenkonzept, das erst vor einem Jahr fortgeschrieben wurde, basiert auf der Grundannahme, dass lebendige und attraktive Stadtteile starke Zentren mit wohnortnahen Versorgungseinrichtungen brauchen. Ziel ist es, den Einzelhandel auf zentrale Standorte zu konzentrieren und Läden außerhalb zu vermeiden. Für Aubing heißt das: Eine Vergrößerung bestehender Versorgungsflächen oder die Schaffung neuer Standorte entlang der Altostraße würde man im Planungsreferat positiv bewerten, es wird aber kritisch gesehen, Baurecht in der Neubausiedlung an der Aubing-Ost-Straße für einen Supermarkt zu schaffen.

© SZ vom 08.10.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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