Aubing:Immer im Grünen radeln

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Nicht schön: mit kleinen Kindern durch den Autoverkehr. Eine Aubingerin wünscht sich möglichst viel durchgehende Radwege im Grünen. (Foto: Stephan Rumpf)

Aubingerin fordert, Wege durch Parks besser zu vernetzen

Von Ellen Draxel, Aubing

Angelika Barsekow fährt oft mit ihren Kindern durch die Stadt. Die Kleinen sitzen dann im Fahrradanhänger und genießen es, Hunde durch Parks laufen zu sehen oder im Grünen melodischen Vogelstimmen zu lauschen. Nicht immer klappt das, oft genug muss sich die junge Mutter mangels Alternativen durch den Straßenverkehr quälen. "Dabei", sagt sie, "haben wird doch so unglaublich schöne Parkanlagen in Aubing". Ihre Bitte: Die Grünanlagen von Freiham bis Pasing besser miteinander zu vernetzen.

Bei Aubings Lokalpolitikern rennt Barsekow mit diesem Wunsch offene Türen ein. "Das ist seit Jahren auch unser Ziel", meint Bezirksausschuss-Chef Sebastian Kriesel (CSU). Doch die Mühlen der Verwaltung mahlen langsam. Karin Binsteiner (Grüne), die Vorsitzende des Unterausschusses Verkehrsinfrastruktur, kritisiert, dass es "im 22. Stadtbezirk jede Menge Versäumnisse beim Bau von Radwegen gibt". Am Beispiel Böhmerweiher: "X-mal" habe das Gremium schon einen Radweg zum Weiher gefordert. "Aber die Anregung scheint immer wieder irgendwo zu versacken." Ähnliches passiere mit dem jährlich gestellten Antrag, die Langwieder Seenplatte besser mit Radwegen zu erschließen.

Daniel Genée von der Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung ist weniger pessimistisch. "Zielsetzung des Städtebauförderungsprogramms ist es durchaus, Grünzonen miteinander zu verbinden", sagt der Stadtteilmanager. Ein Baustein etwa ist die Schaffung von durchgängigen Fuß- und Radwegeverbindungen zwischen der S-Bahnlinie S4 im Norden und der Bodenseestraße im Süden: entlang eines Grünzugs, der Neuaubing und das Westkreuz miteinander vernetzt und eine Verbindung zu den Nachbarn Pasing, Gräfelfing, Aubing und Lochhausen darstellt. Noch allerdings gibt es einige Lücken bei dieser Verbindung.

Ähnlich sieht es mit dem sogenannten Grünband aus, der Verknüpfung des neuen Stadtteils Freiham mit Neuaubing. Die von Nord nach Süd verlaufende Grünfläche erstreckt sich großteils entlang eines baumbestandenen Walles und ist Teil einer übergeordneten Grünbeziehung. Auch in diesem Bereich sollen die Fuß- und Radwege ausgebaut werden. Für 2019 sind zudem eine gestalterische und funktionale Aufwertung der Grünfläche an der Ravensburger Straße sowie vertiefende Untersuchungen für den zentralen Bereich des "Grünzugs L" (ehemalige Gotthardtrasse) geplant. Aubings Lokalpolitikern schwebt bereits seit Jahren eine verbesserte Nutzung dieser Grünzone zwischen Pasing und Neuaubing/Westkreuz vor.

Angelika Barsekow will sich nun mit Genée austauschen. Um Machbares voranzutreiben.

© SZ vom 29.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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