Aubing:Höchste Priorität

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Soll barrierefrei werden: der Zugang zum S-Bahnhof Aubing. (Foto: Schellnegger)

Am S-Bahnhof Aubing wird auch im Norden eine Rampe gebaut

Die Fußgängerunterführung am S-Bahnhof Aubing soll auch auf der Nordseite eine Rampe bekommen. Das Planungsreferat hat dem barrierefreien Ausbau dieser von Bürgern wie Stadtrats- und Lokalpolitikern seit sechs Jahren wiederholt geforderten Wegeverbindung zwischen den Stadtteilen Aubing und Neuaubing inzwischen "höchste Priorität" eingeräumt. Aus Sicht der städtischen Planer ist ein barrierefreier Durchgang nicht nur aus rechtlicher Sicht dringend geboten. Er ist auch wichtig, um die Viertel enger miteinander vernetzen zu können.

Südlich der Bahn ist bereits ein neues Wohngebiet entstanden, ein weiteres ist in Planung. Einrichtungen wie das Kinder- und Jugendzentrum, der Kinderspielpark, das Alten- und Service-Zentrum, Institutionen der Pfarrgemeinde St. Quirin, die neue Kindertagesstätte an der Colmdorfstraße oder auch die Kleingartenanlagen, die sich alle in der Nähe der S-Bahn befinden, müssen aus städtischer Sicht ohne große Umwege erreichbar sein. Zwar existieren weiter westlich und östlich bereits Alternativquerungen. Aber beide, so die Stadtplaner, seien "nicht akzeptabel". Die eine Passage über den Germeringer Weg führt an einer Bahnschranke vorbei, die oft geschlossen ist; außerdem fehlt dort ein Gehweg. Die andere Querungsvariante über die Alto-/Limesstraße ist so eng, dass der Bürgersteig extrem schmal und ein Radweg gar nicht erst vorhanden ist.

Derzeit existiert lediglich von Seiten der Colmdorfstraße eine Rampe, die Stadt hat sie gebaut. Von Norden aus dagegen ist der Bahnsteig nur über eine Treppe zu erreichen; dieser Zugang befindet sich im Eigentum der Bahn. Eine durchgehend barrierefreie Unterführung am Aubinger S-Bahnhof war bislang deshalb nicht realisierbar, weil die Bahn zunächst den Ausbau der Bahnstrecke München-Buchenau geklärt wissen wollte. Mittlerweile ist diese Frage entschieden, die Oberste Baubehörde im Bayerischen Innenministerium geht von einem dreigleisigen Ausbau zwischen Pasing und Eichenau aus. Die Züge sollen bei diesem Konzept im 15-Minuten-Takt fahren - nicht, wie zunächst diskutiert, im Zehnminuten-Takt bei einem viergleisigen Ausbau.

Bei einem dreigleisigen Ausbau will die Bahn die jetzige Unterführung nicht mehr nutzen, sondern eine neue vierzig Meter weiter östlich errichten. Das aber kann dauern - ein Zeitpunkt der Realisierung ist nicht in Sicht. Ziel des Planungsreferates ist es daher nun, auf Bahn und Baubehörde einzuwirken, die Lage der Unterführung künftig beizubehalten, nur so kann schnell modernisiert werden. Die Stadt ist für diesen Fall sogar bereit, den Bau einer Rampe vorzufinanzieren.

© SZ vom 05.11.2015 / eda - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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