Aubing:Eine Frage des Platzes

Sozialreferat lehnt neue Spielzone an der Kastelburgstraße ab

Wie viel Enge vertragen Menschen, wann kommt es zu Eskalationen, wenn Freiräume fehlen? Fragen, die durch die Flüchtlingskrise immer wieder diskutiert, angesichts der akuten Platznot aber oft vertagt werden müssen. An der Aubinger Kastelburgstraße wurde dieses Thema bereits vor einem Jahr im Zusammenhang mit der Erweiterung eines Notquartiers für Wohnungslose erörtert. In der bestehenden Unterkunft an der Ecke zur Kronwinklerstraße leben bereits alleinstehende Frauen und Familien, nun sollen in einem direkt an die Unterkunft andockenden Neubau zusätzlich ältere Menschen untergebracht werden.

Insgesamt 230 Bewohner werden dort nach Fertigstellung des Anbaus wohnen; diesem Kompromiss stimmte der Bezirksausschuss Aubing-Lochhausen-Langwied nach zähem Ringen mit der Stadt im April 2015 zu. Allerdings unter der Bedingung, dass die Menschen auch künftig die Chance bekommen, ihren engen vier Wänden zu entfliehen. Dem neuen Wohnheim fällt der bisherige Spielplatz zum Opfer, das Sozialreferat hatte deshalb eine neue, ebenso große Spielzone auf dem östlich benachbarten Grundstück versprochen.

Inzwischen ist das Grundstück für den Neubau gerodet, das neue Spielareal aber gibt es bislang nicht. "Es bleibt auf jeden Fall bei dieser Ausgleichsfläche, angestrebt wird aber nun eine kleinere Lösung mit einer Mischung aus Aufenthaltsbereich und Tischtennisplatten", erklärt Sozialreferats-Sprecher Frank Boos. Der Grund: Zweihundert Meter weiter gibt es bereits einen großen Spielplatz.

© SZ vom 09.03.2016 / eda - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: