Aubing:Die Hürden genommen

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Reitstall kann im Ortskern bleiben

Die Gefahr, aus dem denkmalgeschützten Dorfkern vertrieben zu werden, drohte dem Aubinger Reitstall zu keinem Zeitpunkt. Jetzt aber ist klar: Das Gebäude, in dem die Pferde ihre Boxen haben, bleibt auch nach der Umgestaltung des Areals Ubostraße 7-9 aller Voraussicht nach erhalten. Neu geordnet werden müssen aber wohl die Freiflächen. Denn entlang der Georg-Böhmer-Straße, wo momentan geritten wird, könnte ein zweigeschossiger Neubau samt Tiefgarage für das Technische Hilfswerk (THW) und seine Fahrzeuge entstehen. Ein Vorbescheid, den die Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung (MGS) beantragt hatte, um das Baurecht auszuloten, hat lediglich eine von zwei eingereichten Varianten für "planungsrechtlich zulässig" erklärt. Diejenige, die den Erhalt des Reitstallgebäudes vorsieht.

Aubing, in diesem Punkt sind sich Bürger, Politiker und die Stadtverwaltung einig, soll schöner werden. Das mehr als 1000 Jahre alte Viertel braucht endlich einen Dorfplatz mit Aufenthaltsqualität, und die Fläche vor der Kirche St. Quirin, derzeit noch als Parkraum genutzt, ist dafür ideal. Dissens aber herrscht seit Monaten in Bezug auf die Neugestaltung der Flächen hinter dem Platz. Der Grund sind Interessenskonflikte: Einerseits benötigt das THW dringend mehr Platz und damit neue Gebäude, andererseits sind auch ergänzende soziale Nutzungen wie etwa Seniorenwohnen für diesen zentral gelegenen Ort erwünscht. Nie zur Debatte stand dabei, dass sämtliche Nutzer langfristig auf dem Areal bleiben dürfen.

Laut dem Vorbescheid sind nun sowohl die Neubauten für das THW entlang der Georg-Böhmer-Straße möglich als auch eine Erschließung des THW-Geländes von Süden. Zulässig wäre zudem die für eine Umsetzung des Vorhabens notwendige Fällung von 47 Bäumen, wovon 37 unter die Baumschutzverordnung fielen. Unter der Bedingung, dass "hochwertiger Ersatz direkt und in der näheren Umgebung angeboten" würde. Ob zusätzlich zu den bestehenden Nutzungen noch Seniorenwohnen denkbar sein könnte, ließ die LBK indes unbeantwortet. Um dies zu klären, so die Genehmigungsbehörde, fehlten notwendige Informationen. In einem nächsten Schritt will die Stadt nun die Bürger und den Bezirksausschuss befragen.

© SZ vom 23.04.2021 / eda - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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