Aubing:Der Schulweg ist der Knackpunkt

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Aubinger Kinder werden von Herbst an in Containern in Freiham-Süd unterrichtet. Die Lokalpolitiker sind skeptisch

Von Ellen Draxel, Aubing

Es kommt, wie im November vergangenen Jahres angekündigt: Von Herbst an sollen mehrere Klassen aus dem nördlichen Teil des Limesschulen-Sprengels in eine Pavillonanlage mit acht Klassenzimmern an der Ecke Anton-Böck-/Clarita-Bernhard-Straße umsiedeln. Dort, drei Kilometer vom Stammhaus der Aubinger Limesschule entfernt, wird langfristig eine neue Grundschule für Kinder aus den Neubaugebieten an der Gleisharfe und dem ehemaligen Dornier-Gelände entstehen. Die Container dienen als Zwischenlösung: Die Grundschule an der Limesstraße platzt bereits jetzt aus allen Nähten, Tendenz steigend. Aus den derzeit 13 Klassen werden im kommenden Schuljahr 15, und laut Prognose erhöht sich die Zahl bis in fünf Jahren auf 19 Klassen.

Anfang August sollen die Schulpavillons an der Clarita-Bernhard-Straße 3 bezugsfertig sein. Das Provisorium, schlussfolgert die Sprecherin des Referates für Bildung und Sport, Ursula Oberhuber, könne also "rechtzeitig zum Schulbeginn im September in Betrieb genommen werden". Vor Ort allerdings ist die Skepsis nach wie vor groß: "Der Bezug ist noch nicht gesichert", sagt Franz Federmann, Vorsitzender des Unterausschusses Bildung/Schule/Sport im Bezirksausschuss. Die Zeitschiene sei schon einmal geändert, der Termin nach hinten verschoben worden.

Die Lokalpolitiker sorgen sich auch um die Kinder, deren Schulweg entlang vieler Baustellen führt. "Die Schulwegsicherheit", erklärt dazu die Sprecherin, werde "selbstverständlich gewährleistet", notfalls mit einem Shuttle-Bus. Alle Straßen in der Umgebung der neuen Grundschule sollen laut Baureferat zu Schuljahresbeginn in "verkehrssicherem Zustand" sein. Als Schulweg diene die bereits fertiggestellte, mit großzügigen Gehwegen ausgestattete Anton-Böck-Straße, erreichbar entweder von Süden über die ebenfalls schon mit Bürgersteigen bestückte Centa-Hafenbrädl-Straße oder von Norden aus über die Bodenseestraße. Die Bodenseestraße wird bis Mitte 2017 umgebaut, Ampeln ermöglichen eine sichere Querung. "Ob ein Shuttlebus tatsächlich notwendig wird", so Oberhuber, "ist abhängig vom Baufortschritt und wird relativ kurzfristig vor Schulbeginn entschieden werden." Die Bürgervertreter hätten gerne im Vorfeld gewusst, wo und zu welchen Zeiten ein solcher Bus überall halten soll.

Ein Problem beim Schulweg stellt nach wie vor die Papinstraße dar - sie verfügt nicht über Gehwege. Die Verkehrssicherungspflicht dieser Privatstraße obliege, betont Oberhuber, der Deutschen Bahn. Das Unternehmen sei die Eigentümerin der Straße.

Weil die Pavillonschule keine eigene Sporthalle hat, soll der Sportunterricht auf Vorschlag des Bildungsreferats in den Sportstätten des ESV Neuaubing stattfinden. "Mit dem ESV besteht bereits ein Mietvertrag für Schulsport - die Schulleitung könnte in Absprache mit dem Verein dort Hallenzeiten vereinbaren." Die Mietkosten dieser Räumlichkeiten würde die Stadt als Sachaufwandsträgerin übernehmen. Um alle offenen Punkte zu klären, schlägt der Bezirksausschuss eine kurzfristig anberaumte Informationsveranstaltung mit Stadt und Schulleitung in den Räumen der Limesschule vor.

© SZ vom 31.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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