Aubing:Den Dorfkern retten

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Das Aubinger Ensemble mit der Ubostraße ist ein noch immer gut ablesbares Zeugnis der dörflichen Vergangenheit. (Foto: Aleksander Borowski)

Aubing-Verein präsentiert Sieben-Punkte-Programm

Von Ellen Draxel, Aubing

Der denkmalgeschützte Dorfkern von Aubing soll saniert werden, im November entscheidet der Stadtrat über die Städtebauförderung. Der Förderverein 1000 Jahre Urkunde Aubing, jahrelang engagierter Streiter für die Erhaltung des Ensembleschutzes des ehemaligen Ortskerns und Verfasser einer "Aubinger Baufibel", hat deshalb jetzt ein "Sieben-Punkte-Programm" formuliert, das die aus Sicht des Vereins zentralen Sanierungsziele zusammenfasst. Die Forderung ging bereits an die Stadtverwaltung, an Denkmalschützer, Politiker und die Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung (MGS).

Basis von Detailmaßnahmen muss aus Vereinssicht das Konzipieren eines "Gestaltplans" sein. Dieser Plan sollte alle Straßen- und Gassenräume implizieren und es erlauben, "ländliche Dimensionen mit individuellen Elementen und Materialien wieder einzuführen" - etwa in Form eines "durchgängigen Konzepts der Straßenbeleuchtung". Besonders wichtig ist den Aubingern dabei das Erscheinungsbild der Hauptachsen Alto- und Ubostraße.

Sinnvoll fänden die Ortkenner außerdem ein "Straßen-Grünkonzept einschließlich einer einheitlichen öffentlichen Möblierung mit Bänken, Blumenschmuck, Abfallbehältern und Wegweisern". Dazu ein "denkmalverträgliches" Konzept für Werbeanlagen sowie Gestaltungsvorgaben für gehwegbegleitende Gartenzäune und Grundstücksbegrenzungen. Auch Lösungen für den Parkraum werden gewünscht. Denn in den vergangenen Jahren hat der Parkdruck im Ensemblebereich erheblich zugenommen. Es sollten unter anderem die Kreuzungsbereiche Alto-/Ubostraße/Langwieder Bach, Ubostraße/Germeringer Weg und Alto-/Ubostraße Süd sowie der Platz um den Maibaum neu gegliedert werden.

Zum wiederholten Male fordert der Verein zudem "eine grundlegende und denkmalgerechte Sanierung der Alten Schule Aubing an der Altostraße 16 unter Einbeziehung des Platzes um den gegenüberliegenden Dorfbrunnen" - im Sinne eines "Leuchtturmprojekts". Bislang allerdings sind die Aubinger mit ihrer Bitte, die Alte Schule zum Baudenkmal zu erklären, am Widerstand des Landesamts für Denkmalpflege gescheitert.

Dass die MGS den Langwieder Bach wieder erlebbar machen will, indem der Lauf des etwa einen Meter unter der Oberfläche verlaufenden Flüsschens an der Pferdeschwemme und bei den ehemaligen Hütehäusern geöffnet werden soll, begrüßt der Förderverein zwar grundsätzlich. Weil aber beide Standorte außerhalb des Dorfkerns liegen, fände er eine "Öffnung weiterer Bereiche im Ensemblebereich" wünschenswert.

© SZ vom 11.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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