Aubing:Ausgerechnet an dieser Ecke

Stadt muss den Bau eines Arbeiterwohnheims akzeptieren

Von Ellen Draxel, Aubing

An der Georg-Böhmer-Straße 1 entsteht ein Arbeiterwohnheim. Die Mieter sind vorwiegend im Neubaugebiet Freiham-Nord tätig, sie nächtigen in zwei doppelstöckigen Containergebäuden mit insgesamt 67 Betten. Für ihre Fahrzeuge stehen 15 Stellplätze zur Verfügung. Die Nutzung des Standorts als Wohnheim ist jedoch befristet, nach zehn Jahren läuft die Genehmigung ab.

Die Georg-Böhmer-Straße 1 ist kein Grundstück wie jedes andere. Das Gelände direkt am Bahnhof zwischen Park-and-Ride-Anlage Aubing, S-Bahn-Unterführung und den Gleisen ist als Grünfläche ausgewiesen; dennoch konnte dort jahrelang ein ungenehmigter Autohandel florieren und der Grundstückseigentümer den Gewinn aus der Verpachtung voll ausschöpfen. Dass nun ausgerechnet an dieser Ecke von der Stadtverwaltung ein Wohnheim akzeptiert wird, ärgert Anlieger wie Bürgervertreter. Die Lokalbaukommission aber musste den Bau genehmigen, weil der Eigentümer geklagt hatte und Recht bekam.

Die Behörde, erklärt der Sprecher des Planungsreferats, Ingo Trömer, habe mit fehlendem Baurecht argumentiert, das Gericht hingegen stellte eine Baulücke fest. "Deswegen war die Genehmigung zu erteilen." Dass das Gelände als allgemeine Grünfläche ausgewiesen ist, spiele für die Baugenehmigung keine Rolle. Denn das Grundstück liege außerhalb eines gültigen Bebauungsplanes.

© SZ vom 23.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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