Die Bürgerinitiative "S 4-Ausbau jetzt" wertet das Ergebnis der Machbarkeitsstudie zum Ausbau der S 4 West als "Teilerfolg". Zwar halte das Verkehrsministerium vorerst an einem dreigleisigen Ausbau fest, erkenne aber mittlerweile an, dass mittelfristig ein viergleisiger Ausbau notwendig sei, so der Sprecherkreis der Bürgerinitiative (BI). "Unser Einsatz hat sich gelohnt", sagt der Fürstenfeldbrucker Sozialdemokrat Mirko Pötzsch. "Wir bedauern zwar, dass es zu einer weiteren zeitlichen Verzögerung kommt, doch auch wenn nicht gleich vier Gleise kommen, so ist der Weg zu ihnen - im wahrsten Sinne des Wortes - nicht verbaut". Letztlich, ergänzt sein Parteikollege aus Eichenau, Martin Eberl, sei damit zumindest eine der Kernforderungen der BI umgesetzt worden. Die Bürgerinitiative forderte bereits im Juli 2019 die Aufwärtskompatibilität.
Zustimmung kommt auch aus Aubing. "Wir begrüßen die Zukunftsplanung von Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) sehr", sagt der Vorsitzende des Bezirksausschusses Aubing-Lochhausen-Langwied, Sebastian Kriesel (CSU). Das vierte Gleis werde durch den Zuzug an den Stadtrand "langfristig" auf jeden Fall gebraucht. Allein in den neuen Stadtteil Freiham, der im Norden an Aubing grenzt, ziehen bis 2040 bis zu 30 000 Menschen.
Aubings Grüne allerdings hätten einen sofortigen Ausbau mit vier Gleisen vorgezogen. "Dies würde, neben den deutlichen Verbesserungen für die S 4-Nutzer, auch Kosten sparen", sagt Fraktionssprecherin Dagmar Mosch, die auch im Sprecherkreis der Bürgerinitiative sitzt. Es sei "doch den Bürgern und Bürgerinnen nicht vermittelbar, dass nach Inbetriebnahme einer dreigleisigen Strecke in zehn oder 15 Jahren erneut Bautätigkeiten mit allen Behinderungen entstehen". Für einen viergleisigen Ausbau, erklärt dazu der Landtagsabgeordnete und frühere Münchner Bürgermeister Josef Schmid (CSU), gebe es "Stand heute null Euro Bundesförderung". Laut Machbarkeitsstudie reichten im Moment drei Gleise.