Architekturfilmtage:Auf diese Steine wollen sie bauen

Die Architekturfilmtage präsentieren gleich zwei Filme über den Italiener Renzo Piano.

Von Josef Grübl

Es geschah am 8. Dezember 1881 bei einer Aufführung der Oper "Hoffmanns Erzählungen" in Wien: Auf der Bühne des Ringtheaters brach ein Brand aus, der rasend schnell auf den Zuschauerraum überging. 386 Menschen starben in den Flammen. Kaiser Franz Joseph ließ die Ruine abreißen und an selber Stelle ein neogotisches Gebäude bauen, das als Kombination von Gedächtniskapelle und Mietshaus konzipiert war und nebenbei etwas von der Herrlichkeit der Monarchie erzählen sollte. Als "Sühnhaus" wurde es bekannt, der erste Mieter war ein junger Nervenarzt namens Sigmund Freud. Im Jahr 1945 brannte aber auch dieser Bau nieder. Die gebürtige Münchnerin und in Wien lebende Filmemacherin Maya McKechneay erzählt in Sühnhaus von der Flüchtigkeit des Lebens und der Architektur, ihr Filmessay ist im Rahmen der 19. Architekturfilmtage zu sehen (So., 7. April, 18.30 Uhr).

An vier Tagen werden im Filmmuseum insgesamt 13 Kurz- und Langfilme aufgeführt, in denen es um Hotels, Museen oder Bibliotheken geht, um Wohnkuben oder schwimmende Häuser. Zum Auftakt (Do., 4. April, 19 Uhr) laufen gleich zwei Dokumentationen über den Architekten Renzo Piano, darunter auch der neue Film von Carlos Saura: In Renzo Piano - Architekt des Lichts geht es um die Entstehung eines Kulturzentrums in Santander. Da sieht man zwei alte Herren, die sich über Kunst und Kreativität unterhalten - und dabei einiges zu sagen haben.

Architekturfilmtage, Do., 4., bis So., 7. April, Filmmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, t 23 39 64 50

© SZ Extra vom 04.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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