Arabellapark:Neue Richtung

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Gut besucht: Auf dem Rosenkavalierplatz ist immer etwas los - und das nicht nur beim Wochenmarkt. (Foto: Robert Haas)

Von September an dürfen Autos, Lastwagen und Busse am Rosenkavalierplatz nur noch nach Westen fahren, also in Richtung der Hotels an der Arabellastraße. Ziel ist mehr Sicherheit für Fußgänger

Von ulrike steinbacher, Arabellapark

Es wird schon was geboten auf dem Rosenkavalierplatz im Arabellapark - Cafés und Restaurants, Geschäfte, die Stadtbücherei und am Donnerstag der gut besuchte Wochenmarkt, drumherum jede Menge Büros, dazu Arztpraxen und Kliniken, gleich im Westen zwei große Hotels, im Norden die U-Bahn-Station und der Busbahnhof. Entsprechend viele Autofahrer suchen in der gleichnamigen Straße einen Parkplatz, entsprechend viele Fußgänger überqueren dort den Zebrastreifen. Da der Parksuchverkehr und die hohe Zahl an Fußgängern immer wieder Staus auslösen, suchte der Bezirksausschuss (BA) Bogenhausen nach einer Lösung. Vergangenen November erhob er auf Antrag der CSU die Forderung nach einer Einbahnregelung. Autos, Lastwagen und Busse sollten am Rosenkavalierplatz nur noch nach Westen fahren dürfen, also in Richtung der Hotels an der Arabellastraße.

Das Kreisverwaltungsreferat (KVR) hat dagegen keine Einwände, im Gegenteil. Der Parkdruck sei tatsächlich sehr hoch, die Zahl der Kleinunfälle ebenfalls. Also soll im September eine Einbahnstraße nach Westen eingerichtet werden, obwohl sie für den Lieferverkehr und Autofahrer, die in den Tiefgaragen parken wollen, längere Wege bedeutet. Im Juli meldete sich Claus Schnell zu Wort, der Geschäftsführer der Bavaria Parkgaragen GmbH. Das Unternehmen betreibt am Rosenkavalierplatz drei Tiefgaragen: eine unter dem Supermarkt an der Elektrastraße mit 300 öffentlichen Plätzen, eine unter dem Westin-Grand-Hotel mit 200 und die Arabella-Parkgarage mit 2300 Plätzen und zwei Ein- und Ausfahrten - eine am Rosenkavalierplatz, eine an der Arabellastraße.

Claus Schnell bezweifelt, dass die geplante Einbahnstraße die richtige Richtung hat. Wer in der Hotel-Garage keinen Platz mehr finde, könne jetzt einfach direkt nach Osten in die Arabella Parkgarage weiterfahren, argumentiert er; im Schnitt seien das 800 Autos pro Tag. Sie müssten dann künftig einmal durchs Viertel geleitet werden. "Das Queren der Fußgänger wird dadurch noch schwieriger und gefährlicher", schrieb Schnell in einem Brief an die Bezirksausschuss-Vorsitzende Angelika Pilz-Strasser (Grüne).

Schnell schlug daher vor, die Richtung der Einbahnstraße zu ändern und sie nach Osten auszuweisen, auf die Elektrastraße zu. Zusätzlich bot er in der jüngsten BA-Sitzung an, Ein- und Ausfahrt der Arabella Parkgarage zu trennen, sodass der Rosenkavalierplatz entlastet würde. Verkehrssachbearbeiter Andreas Kneissl von der Bogenhauser Polizei nannte diese Idee eine "neue Komponente", die den Verkehr massiv reduzieren könne. Schnell plädierte außerdem dafür, zwei zusätzliche Bus-Parkplätze vor den Hotels einzurichten.

Beide Vorschläge blieben in der Schwebe, der Bezirksausschuss bekräftigte stattdessen seinen Entschluss, es jetzt erst einmal mit einer Einbahnstraße nach Westen zu probieren. Die Regelung soll probeweise für sechs Monate gelten.

© SZ vom 27.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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