Gewalt gegen Polizisten:Ein Mittelfinger, ein Biss und weitere Angriffe

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Am Wochenende kam es vermehrt zu Gewalt gegen Polizeibeamte. (Foto: Günther Reger)

Am Wochenende verzeichnete die Polizei drei Einsätze, bei denen Beamte angegangen wurden.

Von Julian Hans

Erst ging es nur um eine geklaute Flasche Bier, doch nachdem sich der Ladendieb buchstäblich mit Klauen und Zähnen gegen die Ordnungshüter wehrte, musste am Ende ein Polizist ins Krankenhaus. Der Fall ist nur der ungewöhnlichste von drei Einsätzen, bei denen am Wochenende Polizisten angegriffen und beleidigt wurden.

Am Samstag ging gegen 17.30 Uhr ein Notruf ein. Der Ladendetektiv eines Geschäfts an der Schwanthalerstraße hatte einen Mann bei dem Versuch erwischt, eine Bierflasche zu stehlen und wollte ihn anzeigen. Der 32-Jährige habe sich "unruhig und aggressiv" verhalten und schließlich versucht, zu fliehen, heißt es im Polizeibericht. Daraufhin überwältigten ihn die Beamten und wollten ihn zur Dienststelle abführen. Dabei beleidigte er die Polizisten unentwegt und biss schließlich einen von ihnen kräftig in den Oberschenkel. Die Wunde wurde in einem Krankenhaus versorgt, der Polizist für drei Tage krankgeschrieben. Ein Richter ordnete eine Blutuntersuchung des Tatverdächtigen an, um das Infektionsrisiko zu klären. Der Mann ist der Polizei aus der Drogenszene bekannt. Gegen ihn wird nun wegen Ladendiebstahls, Widerstands und tätlichen Angriffs gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigung und gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

Vier Stunden später beobachteten Beamte der Polizeiinspektion am Hauptbahnhof eine Prügelei zwischen zwei 19- und 23-jährigen Männern. Als sie die beiden trennten, widersetzte sich der 23-Jährige und ging auf die Polizisten los. Er wurde überwältigt und gefesselt. Ein Polizist verletzte sich leicht. Der Mann wurde wegen gefährlicher Körperverletzung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte angezeigt.

Schon am Freitag war eine Falschparkerin gegenüber einem Polizisten ausfällig geworden. Der Beamte hatte auf dem Heimweg vom Dienst den Fiat der 37-Jährigen bemerkt, der an der Luisenstraße auf dem Gehweg parkte. Als er der Frau seinen Dienstausweis zeigte, zeigte sie ihm ihren Mittelfinger. Anschließend fuhr sie auf den Polizisten zu und versuchte wegzufahren. Der Polizist rief Verstärkung. Später stellten die Beamten fest, dass die TÜV-Plakette und das Kennzeichensiegel auf dem Nummernschild des Fiat gefälscht waren. Außerdem wurden mehr als 1000 Euro Bargeld im Auto gefunden. In den weiteren Ermittlungen kam der Verdacht auf, dass die Angestellte das Geld an ihrem Arbeitsplatz gestohlen hatte. Sie erhielt Anzeigen wegen Urkundenfälschung, tätlichem Angriff auf einen Polizeibeamten, Beleidigung, versuchter Körperverletzung und wegen Diebstahls.

© SZ vom 29.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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