Allach/Untermenzing:Feiern nur bis 22 Uhr

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Anwohner der Hitlstraße beklagen Ruhestörung durch Jugendliche

Von Anita Naujokat, Allach/Untermenzing

Kaum ist der neue Kultur- und Spielpfad entlang der Hitlstraße eröffnet, gibt es bereits Ärger. Nachbarn stören sich an feiernden Jugendlichen auf den Bänken beim Bodenschachbrett. In den ersten zehn Tagen habe es bereits dreimal "Radau" gegeben, berichtete ein Anwohner in der Sitzung des Bezirksausschusses (BA). Das zweite Mal habe er die Polizei gerufen und beim dritten Mal sei er selbst zu den Feiernden hinausgegangen. Schlafen sei bei dem Lärm nicht möglich, auch die Kinder, die auf der dem Park abgewandten Seite ihre Zimmer haben, wachten nachts auf. Und der Lärm setze sich durch die ganze Straße fort, wenn die Feiernden die Örtlichkeit verließen, ergänzte ein anderer Anwohner.

Von einem dauerhaften Problem, das jetzt aber zugenommen habe, sprach ein dritter Anwohner, der in der Anlage auch eine "Drogenproblematik" ausgemacht haben will. Der Freybergweg sei dafür ideal, er böte genügend Licht für Geschäfte und Fluchtmöglichkeiten nach allen Seiten. Da in den Sitzungen des Bezirksausschusses auch regelmäßig ein Vertreter der Polizei anwesend ist, wird letzteres an den dafür zuständigen Sachbereich weitergegeben werden. Doch was tun mit den Bänken? "Wir können die Anlage ja jetzt nicht wieder abreißen", sagte Grünen-Fraktionssprecher Falk Lamkewitz. "Die Bänke müssen weg, sie sind ein Anziehungspunkt", forderte einer der Anlieger.

Laut Sven Weske von der zuständigen Polizeiinspektion gebe es im gesamten Bereich der PI von Moosach bis Allach 13 Örtlichkeiten, die die Polizei verstärkt inspiziere, im vergangenen Jahr seien es 1054 solcher "anlassunabhängigen Kontrollen" gewesen. Die Grünanlage an der Hitlstraße sei zwischen 1. April und Mitte Juli dieses Jahres 102 Mal zu unterschiedlichen Tages- und Nachtzeiten unter die Lupe genommen worden. Dabei habe man zwei Erwachsene beim Feiern angetroffen. Bei drei gezielten Einsätzen wegen Ruhestörung hätten die Beamten zwei Partys aufgelöst, die Personalien der Feiernden aufgenommen und Platzverweise erteilt, bei der dritten Beschwerde habe sie niemanden mehr angetroffen. Einer der Anwohner wertete Weskes Bericht als untrügliches Indiz dafür, dass man mit diesen Bänken der Polizei zusätzliche Arbeit aufhalse.

Christiane Schenk (SPD) erinnerte an eine ähnliche Problematik auf der Würmwiese. Dort weise mittlerweile ein Schild darauf hin, dass von 22 Uhr an Ruhe herrschen müsse. "Wenn das eine Möglichkeit ist, Abhilfe zu schaffen, dann beantragen wir eben dieses Schild", sagte BA-Vorsitzende Heike Kainz (CSU).

© SZ vom 27.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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