Aktion "Big Jump":Protest gegen Badeverbot in der Isar

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"Big Jump", der Tag des großen Sprunges: Am Sonntag hüpfen in ganz Europa Menschen in Flüsse und protestieren so gegen Badeverbote. Auch der Verein Isarlust in München springt mit.

Von Alfred Dürr, München

"Big Jump", der Tag des großen Sprunges: Am Sonntag wollen in ganz Europa Menschen in Flüsse hüpfen und auf diese Weise gegen bestehende Badeverbote demonstrieren. Auch in München wird es eine solche Aktion geben. Denn bislang sind Schwimmen, Bootfahren, Surfen und Grillen im Bereich der innerstädtischen Isar zwischen Cornelius- und Max-Joseph-Brücke verboten, nördlich und südlich davon teilweise. Die Isar ist ein Wildfluss mit Treibgut, Schleuse und Wehren. Freizeitaktivitäten im Wasser können schnell gefährlich werden.

Auf der anderen Seite arbeiten die Behörden schon seit einiger Zeit daran, die Verordnungen zu liberalisieren. Der Verein Isarlust und auch die Aktivisten von den Urbanauten, die sich für mehr Attraktivität der öffentlichen Zonen in der Stadt einsetzen, wollen diesen Prozess beschleunigen. Sie wünschen sich, dass die Stadt wieder Aktivitäten am und im Fluss zulässt und fördert - durch weniger Verbote, durch den Einsatz städtischer Bademeister, die aufpassen, dass nichts passiert, durch ein neues Flussbad im Bereich des Kabelstegs bei der Lukaskirche im Lehel - oder auch durch den Bau einer Surfwelle in der Isar.

Allerdings wird es in den kommenden Tagen wohl nur mäßig warm, der Himmel wird weiter von vielen Wolken bedeckt sein. Richtiges Badewetter sieht anders aus. Die Demonstranten in Badekleidung wollen sich aber in jedem Fall am Sonntag um 15 Uhr auf einer Sandbank bei der Corneliusbrücke treffen und auf ihr Anliegen aufmerksam machen. Rechtlich ist die Lage so: Wenn es nicht gerade in der Bannmeile um den Landtag geschieht, darf man sich an der Isar versammeln. Zugleich heißt es bei der Stadt: Badeverbot bleibt Badeverbot. Es ist aber nicht zu erwarten, dass städtische Kontrolleure die Isarsprung-Aktion verhindern werden.

Am 22. Juli 2014 lädt der Verein Isarlust um 19 Uhr zu einer Diskussion auf der Kiesbank vor der Muffathalle ein. Mit dabei sind Umweltreferent Joachim Lorenz, Vertreter diverser Verbände sowie der Isarindianer Willy Michl. Die Ergebnisse des Gesprächs sollen dokumentiert und der Stadt überreicht werden - als Anregung zum Handeln.

© SZ vom 11.07.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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