Erdoğan in Berlin:Es ist nur die Angst vor dem falschen Wort

Und selbst wenn Recep Tayyip Erdoğan etwas sagt, was sich nicht mit der deutschen Staatsräson verträgt. Das Mittel dagegen heißt: Widerspruch. Tolle Sache. (Foto: Tunahan Turhan/dpa)

Die Nervosität wegen des Besuchs des türkischen Präsidenten beruht auf der Furcht vor einer anderen Meinung. Eine Demokratie aber muss das aushalten.

Kommentar von Raphael Geiger

Er beherrscht es immer noch, das Spiel mit den deutschen Nerven. Recep Tayyip Erdoğan war noch nicht in Berlin gelandet, die Furcht war schon da. Was könnte der Gast sagen, wenn er neben Olaf Scholz im Kanzleramt steht? Wird er Israel als Staat infrage stellen, die Hamas in Schutz nehmen? Dass er sich dazu hinreißen lässt, war unwahrscheinlich. Erdoğan weiß, dass ein Besuch beim deutschen Kanzler etwas anderes ist als eine Massenkundgebung in Istanbul. Aber selbst wenn, hätte Scholz ja widersprechen können.

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