Aktuelles Lexikon:Cover

Sie sollen provozieren, zum Kauf anregen - und sind längst eine ganz eigene Kunstform, so wie bei Nirvanas Album "Nevermind".

Von Moritz Geier

Don't judge a book by its cover, lautet eine englische Redewendung, man solle nichts nach seinem Äußeren beurteilen, wörtlich: ein Buch nicht nach seinem Einband. Trotzdem ziehen besondere Cover natürlich immer viel Aufmerksamkeit auf sich, provozieren bisweilen, wollen zum Kauf anregen, ganz egal, ob es sich um die Titelseite von Büchern oder Zeitschriften handelt oder die Hülle von Tonträgern. Gerade die Cover berühmter Alben haben sich ins kulturelle Gedächtnis eingeprägt. Erwähnt seien die Beatles, die auf dem Titelfoto ihres Albums "Abbey Road" von 1969 zu viert hintereinander über einen Zebrastreifen schreiten. Das Album verkaufte sich mehr als 30 Millionen Mal, und das Cover hat das erreicht, was all die Fans und Touristen, die es heute in der Abbey Road im Londoner Stadtteil St. John's Wood nachstellen, vermutlich "Kultstatus" nennen. Plattencover gelten längst als eine ganz eigene Kunstform. Zu den ikonischsten der Musikgeschichte zählt sicher auch jenes vom Album "Nevermind" der Band Nirvana aus dem Jahr 1991: ein nacktes Baby, das unter Wasser scheinbar einem Dollarschein am Angelhaken hinterherschwimmt. Der Fotografierte, mittlerweile 30 Jahre alt, hat die Bandmitglieder jetzt verklagt. Er fühlt sich sexuell ausgebeutet - und fordert einen hohen Geldbetrag.

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