Rücktritt in Den Haag:Stunde null in den Niederlanden

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Da geht er hin, der niederländische Premier Mark Rutte, der wohl als Letzter gemerkt hat, dass es dieses Mal nun endgültig vorbei ist. (Foto: Robin van Lonkhuijsen/Imago/IMAGO/ANP)

Der lächelnde, radelnde und rücksichtslose Premier Mark Rutte ist endgültig weg. Er hinterlässt eine verunsicherte Nation, in der sich gerade die politische Achse nach rechts verschiebt - wie auch anderswo in Europa.

Kommentar von Thomas Kirchner

Mark Rutte ist weg. Nach weiteren eineinhalb Jahren Regierungszeit hat er hingeschmissen. Das kennt man in den Niederlanden, nur eines seiner vier Kabinette hat eine volle Legislaturperiode überstanden. Überrascht hat viele, dass der Langzeitministerpräsident nun wirklich weg ist, dass er nicht wiederkommen wird, dass die Ära Rutte vorbei ist. Denn das hatten viele im Land befürchtet: Rutte fünf. Noch mehr Stillstand und Agonie, noch mehr Manöver, um irgendwie an der Macht zu bleiben. Weiter so mit dem allzeit lächelnden Mann, der seit 2010 an der Spitze stand, der mit dem Apfel in der Hand ins Büro radelte, der so liebenswert und schlagfertig wirkte. Der so viele Krisen überstand.

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