Aktuelles Lexikon:Getreideschimmelkäfer

Der Getreideschimmelkäfer lebt in Tierbauten und Vogelnestern, als Schädling vermehrt er sich unter anderem in Geflügelzuchtbetrieben. (Foto: Alamy Stock Photos / Tomasz Klejdysz/mauritius images / Alamy Stock P)

Ein unappetitlicher Schädling, dessen Larven jetzt gegessen werden dürfen, falls jemand mag.

Von Tina Baier

Der Getreideschimmelkäfer ist ein Schädling, der Wärme und Feuchtigkeit liebt. Häufig kommt er daher in Bäckereien, Mühlen und vor allem in Geflügelfarmen vor, wo er in der Streu und in Abfällen lebt und sich in Massen vermehrt. Mit befallenen Getreideprodukten kann Alphitobius diaperinus auch in private Haushalte gelangen. Brot, Mehl und andere Lebensmittel, in denen man die bis zu sechs Millimeter langen, glänzend braun oder schwarz gefärbten Käfer oder ihre Larven entdeckt, müssen sofort entsorgt werden. Sie sind unter anderem durch den Kot der Tiere verunreinigt. Die milchweißen oder bräunlich gefärbten Larven des Schädlings dürfen dagegen von Donnerstag an offiziell gegessen werden. Die Europäische Union hat sie in die Liste der neuartigen Lebensmittel aufgenommen, in der auch schon Wanderheuschrecken, Hausgrillen und die Larven des Mehlkäfers stehen. Unter dem Namen Buffalowürmer werden sie dann als Bestandteil menschlicher Nahrung verarbeitet. Lebend sind die bis zu 15 Millimeter langen, nachtaktiven und sehr beweglichen Larven mindestens genauso schädlich wie die erwachsenen Käfer: Sie durchlöchern Bodenbeläge und Isolierungen, weil sie Gänge und kleine Kammern in das Material fressen, um sich darin zu verpuppen. Außerdem produzieren sie Chinone, die beim Menschen Asthma und Hauterkrankungen auslösen können.

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