Geschichtsbild:Todesstreifen

Zwei Grenzsoldaten der DDR beobachten die innerdeutsche Grenze zwischen dem bayerischen Neustadt bei Coburg und dem thüringischen Sonneberg, damals Bezirk Suhl - hier im Jahr 1982. (Foto: imago stock&people/imago stock&people)

Von Johanna Pfund

Sie war so brutal wie bedrückend: die innerdeutsche Grenze, die bis 1989 auf 1400 Kilometern Länge eine kaum überwindbare Barriere zwischen West- und Ostdeutschland bildete. Von Hügeln auf bayerischer Seite konnte man den baumfreien Todesstreifen weithin sehen. Stacheldrahtzaun, Wachtürme, Selbstschussanlagen und Hundelaufbahnen sollten die Flucht von Menschen aus der DDR verhindern. Die Anlagen verliefen entlang der Demarkationslinie zwischen der sowjetischen Besatzungszone im Osten und der britischen beziehungsweise amerikanischen Zone. Nach der Gründung der beiden deutschen Staaten 1949 begann die DDR, einen bis zu 500 Meter breiten Schutzstreifen entlang der Demarkationslinie einzurichten, der dann immer weiter ausgebaut wurde. Nach dem Fall der Mauer 1989 wurde der Todesstreifen beseitigt, am 3. Oktober 1990 war das Land, das er in zwei Teile trennte, wiedervereinigt. Heute ist er das "Grüne Band Deutschland" - das erste gesamtdeutsche Naturschutzprojekt.

Hinweis der Redaktion: In einer früheren Fassung war bei der innerdeutschen Aufteilung nach dem Zweiten Weltkrieg von "Sektoren" die Rede. Dieser Begriff wurde nur für die Aufteilung Berlins verwendet, Deutschland indes war in "Zonen" aufgeteilt. Wir haben das im Text korrigiert.

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