Geschichtsbild:Streik an der Columbia

Ein Zeichen für den Professor: Studenten blockieren Ende April 1968 die Zugänge zu den Hörsälen an der Columbia-Universität in New York. (Foto: UPI/picture-alliance/ dpa)

Vietnamkrieg und der Kampf um Bürgerrechte führten in den 1960ern zu massiven Protesten an vielen US-Unis.

Von Johanna Pfund

Ende April 1968 hatten die Professoren an der Columbia University in New York wenig Arbeit: Studenten und Studentinnen besetzten tagelang die Gebäude, sie hielten sogar Dekan Henry S. Coleman 24 Stunden lang als Geisel - ein Protest gegen Amerikas Vietnamkrieg sowie für Bürgerrechte und Gleichberechtigung. Die Stimmung war aufgeheizt in diesem Wahljahr, Richard Nixon versprach als Kandidat für die Republikaner den Wählern angesichts der Proteste überall im Land mehr Sicherheit. Das Zentrum der Proteste lag aber gar nicht in New York, sondern in und um San Francisco. In Berkeley und Stanford kämpften Angehörige der beiden Universitäten seit Beginn der Sechziger vehement für Redefreiheit, Bürgerrechte und gegen den Vietnamkrieg. Sie verbrannten ihre Einberufungsbescheide, hielten Teach-ins ab, marschierten für den Frieden, bis in die Siebzigerjahre hinein. Die Polizei reagierte mit aller Härte, es gab auf beiden Seiten viele Verletzte. Der Einberufung konnten sich letztlich nicht alle entziehen. So manche starben in Vietnam. Heute ist die Lage komplizierter: Die Studierenden an der Columbia protestieren gegen den Krieg in Gaza, was Antisemiten offensichtlich nutzen.

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