Geschichtsbild:Auf zur Bundeswehr

Unterm Arm die Sachen aus der Kleiderkammer: die ersten Freiwilligen der Bundeswehr, in Andernach. (Foto: Alfred Strobel)

Mit einem freiwilligen Dienst fing 1955 alles an. Es folgte die Wehrpflicht. Dann deren Aussetzung. Und nun die Debatte über ein soziales Pflichtjahr.

Von Joachim Käppner

Diese jungen Herren rückten noch freiwillig ein: Nach Gründung der Bundeswehr 1955 empfingen die ersten Soldaten, wie hier in der Kaserne Andernach, ihre Ausrüstung. 1956 führte die Regierung Adenauer im Zuge der keineswegs populären Wiederbewaffnung die Wehrpflicht ein, die 1960 durch den Zivildienst ergänzt wurde. Diesen alternativ zum Dienst an der Waffe anzutreten, war freilich lange Zeit nur nach demütigenden "Gewissensprüfungen" möglich. Bis 1990 standen sich in Europa hochgerüstete Armeen der Nato und des Warschauer Paktes gegenüber. 2011, es schien keine militärischen Bedrohungen mehr zu geben, wurde die Wehrpflicht zwar nicht abgeschafft, aber doch ausgesetzt - das würde es heute erleichtern, die Wehrpflicht, etwa in Form eines sozialen Pflichtjahres mit Wahloption, einfach wieder zu aktivieren. Solche Modelle prüft derzeit Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich dafür ausgesprochen.

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