Finnland:Und sie bereut nichts

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Riikka Purra ist Vorsitzende der Partei Wahre Finnen und schrieb 2008 von "türkischen Affen". (Foto: Matti Matikainen/dpa)

Helsinki entschuldigt sich wegen früherer rassistischer Äußerungen der heutigen Finanzministerin. Doch wer im Blog der "Wahren Finnen"-Vorsitzenden nachliest, weiß, was davon zu halten ist.

Kommentar von Alex Rühle

Ein Foto ist am Mittwoch durch die finnische Presse gegangen: Darauf sieht man die neue finnische Außenministerin Elina Valtonen Aug in Aug mit ihrem türkischen Kollegen Hakan Fidan, beide lächeln etwas schief. Valtonen hatte das Bild selbst auf Twitter geteilt mit dem Kommentar, sie habe Fidan am Rande des Nato-Gipfels "im Namen der Regierung eine Entschuldigung übermittelt für die unangemessenen Äußerungen, die vor Jahren von einem Mitglied unserer neuen Regierung gemacht wurden". Das Regierungsmitglied ist Riikka Purra, die 2008 von "türkischen Affen" schrieb, die außerdem davon träumte, Leute in der S-Bahn zu erschießen, Bettler zu bespucken und die immer wieder rassistischen Unrat von sich gab. Purra ist Vorsitzende der rechtspopulistischen "Wahren Finnen", Finanzministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin. Und dabei stellt sich die Frage, ob Finnland heute in der Nato wäre, wenn die "Wahren Finnen" schon vergangenes Jahr mit in der Regierung gesessen wären.

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