Aktuelles Lexikon:Diamant

Erst wenn der Rohdiamant zersägt, geschliffen und poliert ist, entfaltet er seinen Glanz. (Foto: Sergei Karpukhin/Reuters)

Enormer Druck und extreme Temperaturen machen die Kohlenstoffverbindung hart - und so wunderschön.

Von Sina Metz

Kohlenstoff ist der Baustein des Lebens. Er kommt in Pflanzen, Tieren und Menschen vor - und bildet in besonderer Kristallform das härteste natürliche Material der Welt: den Diamanten. Geboren wird er etwa 150 bis 200 Kilometer unter der Erdoberfläche. Unter enormem Druck und extremen Temperaturen verknüpfen sich Kohlenstoffatome, jedes bindet sich an vier Nachbarn. So formen sie starre Tetraeder, dreieckige Pyramiden, mit starken Bindungen, die den Diamanten so hart machen. Jahrmillionen ruhen die Kristalle im Erdmantel, bis heftige Vulkanausbrüche sie an die Oberfläche schleudern - eingebettet in Kimberlit-Gestein. Aus ihm werden Rohdiamanten gewonnen. Mit solchen verdient Russland als weltweit größter Produzent von Rohdiamanten sehr viel Geld, weshalb die EU im neuesten Sanktionspaket ein Einfuhrverbot für russische Diamanten verhängte. Bevor die Edelsteine als Ring am Finger, in Broschen oder Anhängern von Halsketten landen, werden sie zersägt, geschliffen und poliert. Die intensiven Farben, in denen Diamanten funkeln, entstehen durch Spurenelemente: Bor färbt ihn blau, Stickstoff gelb. Rosa Diamanten sind kein Resultat einer Verunreinigung, sondern eines verzerrten Kristallgitters. Je farbloser, desto seltener ist der Diamant - und desto wertvoller.

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