Aktuelles Lexikon:Polarlicht

Sehr selten und sehr schön: Polarlichter erscheinen über dem Dreisamtal bei Oberried nahe Freiburg im Schwarzwald. (Foto: Valentin Gensch/dpa)

Wunderschöne Himmelserscheinung, die uns vergessen lässt, was ihre Ursache ist: ein Sonnensturm.

Von Hanno Charisius

Den Sonnenwind kann man sich wie eine milde Brise aus geladenen Teilchen vorstellen, die unser Zentralgestirn stetig ins Weltall bläst. Mitunter kommt es aber auch zu einem Sonnensturm, wenn der Stern nämlich große Mengen seiner Masse ins Weltall schleudert. Liegt die Erde in Richtung eines solchen Massenauswurfs, sind manchmal durchaus auch auf ihrer Oberfläche Folgen davon zu spüren. Stromnetze und Kommunikationssysteme mit ihren Satelliten können dann durcheinander geraten oder im Extremfall auch zusammenbrechen. Für das Wochenende hatte die US-Atmosphärenbehörde NOAA vor einem geomagnetischen Sturm der Kategorie 5 gewarnt, höher reicht diese Skala nicht. Zum Netzkollaps kam es dieses Mal nicht, wohl aber zu einem bezaubernden Farbenspiel am Nachthimmel, das sogar in Österreich noch zu sehen war, wo Polarlichter nur sehr selten zu beobachten sind. Polarlichter entstehen, wenn die Teilchen des Sonnenwindes das Erdmagnetfeld durcheinander rütteln und in der Folge Gase in der Atmosphäre elektrisch angeregt werden. Grün und rot schimmert dann zum Beispiel Sauerstoff, Stickstoff leuchtet eher blau. Am häufigsten treten Polarlichter, der Name sagt es, in den Polarregionen auf. Das Nordlicht wird auch als Aurora borealis bezeichnet, Südlichter als Aurora australis.

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