Aktuelles Lexikon:Mondnacht

Eine unbehaglich kalte Angelegenheit, die nun einem Raumschiff ganz schön zusetzen könnte.

Von Nicolas Killian

Eine Nacht auf dem Mond ist nicht das, was man von der Erde gewohnt ist. Geht die Sonne auf dem Mond einmal unter, bleibt es erst mal dunkel. Erst nach rund 14 Tagen - genauer gesagt Erdtagen - geht die Sonne wieder auf. So lange dauert eine Mondnacht. Die Erde dreht sich etwa alle 24 Stunden einmal um die eigene Achse. Dabei bekommt jeder Ort der Erde etwas Sonnenlicht ab. Der Mond hingegen braucht für eine Rotation rund 27,3 Tage. In dieser Zeit umrundet er einmal die Erde. Ein Ort auf dem Mond liegt während eines Mondtages also fast 14 Tage in der Sonne, in einer Mondnacht 14 Tage in der Dunkelheit. Dabei fallen die Temperaturen dramatisch, von gemütlich warmen 130 Grad auf eiskalte minus 160 Grad in der Nacht. Für Mondlander wie Odysseus, das erste kommerzielle Raumschiff, dem eine Mondlandung geglückt ist, sind die vierzehntägigen Mondnächte eine Herausforderung. In dieser Zeit liefern die Solarzellen keinen Strom, die Technik ist wegen der Kälte nicht mehr betriebsfähig. Odysseus ist gar nicht erst dafür gebaut, eine Mondnacht zu überstehen. Zum Glück hat der Tag auf dem Mond mehr als 24 Stunden. Allerdings gibt es auf dem Mond im Gegensatz zur Erde kein Morgengrauen und keine Abenddämmerung.

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